Niessl widerspricht Kern: „Opposition ist Mist“
Als „ambitioniert, aber machbar“bezeichnet ÖVPChef Sebastian Kurz sein Wahlprogramm, das er am Dienstag auch offiziell präsentierte. Das Programm sei im Zuge der „Österreich-Gespräche“entstanden. Bei der Präsentation waren der Listendritte, Ex-Rechnungshofpräsident Josef Moser, Antonella Mei-Pochtler
(Boston Consulting Group),
Elisabeth Anselm (Hilfswerk) und Helmut Kern (Krankenhaus Barmherzige Brüder) als Experten anwesend. Ziel sei es, Bürger zu entlasten und ihnen mehr Freiheit zu geben. Man wolle weg vom „Gönnerhaften“in der Politik. Der stellvertretende SPÖ-Vorsitzende
Peter Kaiser bezeichnet das Programm als „Copy-PasteSammelsurium“. Auch die Neos sehen Teile ihres Programmes „kopiert“.
Wir sind ganz normale Menschen.“Mit dieser Klarstellung präsentierten sich die bundesweit antretenden „Weißen“in Wien. Auch sie wollen keine Partei, sondern eine Bürgerbewegung sein, erklärte Vorstandsobmann Thomas Rathammer. Inhaltlich forderten die Weißen einen Ausbau der direkten Demokratie, unter anderem in Form von Volksabstimmungen, die „nicht in irgendwelchen Schubladen“landen. „Wir wollen Österreich demokratisieren“, erklärte Rathammer. Auch der Korruption im Land wollen die Weißen den Kampf ansagen. „Ich glaube, wir sind anständig genug, dass wir Korruption und Misswirtschaft nicht brauchen“, erklärte Spitzenkandidatin
Isabella Heydarfadai.
Die Ankündigung von SPÖChef Christian Kern am Montag, die SPÖ werde in die Opposition gehen, sollte es bei der Wahl nur für Platz zwei reichen, sorgte für unterschiedliche Reaktionen. Wiens Bürgermeister Michael Häupl, der vergangene Woche mit seiner Rücktrittsverkündung die Aufmerksamkeit auf sich gezogen hatte, lobte den Schritt: „Das schafft Klarheit.“Der burgenländische Landeshauptmann Hans Niessl (SPÖ) fand deutlichere Worte: „Opposition ist aus meiner Sicht Mist“, erklärte er im ORF-Radio. Aber auch er sei der Meinung, dass der Erste den Kanzler stellen solle. Das „Sommergespräch“von Kern verfolgten im Übrigen 916.000 Zuseher, Kurz bleibt damit mit mehr als einer Million Zusehern QuotenKönig der Gespräche. Der ÖVP-Chef denke auch nicht über Platz 2 nach. „Damit beschäftige ich mich nicht. Wir gehen in die Wahl, um zu gewinnen.“