Die Musik hat ihn gefunden
Jean Nolan (31) aus Klagenfurt ist Musiker in den USA. Er gewann einen Preis und arbeitet an neuem Album.
Ohne eine echte Geschichte, echte Gefühle gibt es keinen guten Song“, sagt Jean Nolan. Und wenn man hört, wie der 31-Jährige aus seinem Leben erzählt, spürt man: Daran ist alles echt, die Liebe zur Musik, die Begeisterung am Songschreiben und die Freude darüber, dorthin gelangt zu sein, wo er schon als Kind insgeheim hin wollte – in die „Welthauptstadt der Country-Musik“, nach Nashville im USBundesstaat Tennessee. Dort lebt er mit seiner Familie. Dort hat er 2016 den Award für den „Best Country Song“beim Smoky Mountains Songwriter Festival gewonnen. Und dort arbeitet er an seinem neuen Album, das 2018 erscheinen soll.
In der Fernsehserie „Knight Rider“hörte der gebürtige Klagenfurter zum ersten Mal Country und war sofort gebannt: „Es fühlte sich an wie ,zu Hause‘.“Schon damals konnte er an keinem Mikrofon vorbeigehen, ohne zu singen. Dabei war Nolan ursprünglich Skirennfahrer. Als er aber wegen einer Verletzung aufhören musste, ermutigte ihn seine Frau Kristin, sich wieder mehr dem Songwriten zu widmen: „Die Musik hat mich gefunden und nicht umgekehrt.“
I m Jahr 2010 nahm er mit seinem damaligen Produzenten Andreas Frei sein erstes Album „Born Ready“auf: „Andreas war der erste Profi aus dem Musikgeschäft, der an mich geglaubt hat und dafür bin ich bis heute dankbar.“Es folgten zahlreiche Radio- und Fernsehauftritte, ein großer Auftritt beim ersten FreiluftDerby im Klagenfurter Stadion vor über 30.000 Zusehern, der Austrian Newcomer Award und die Vorentscheidung zum Song Contest. Schließlich wurde Produzent Ray Barnette aus Nashville auf den Kärntner aufmerksam: „Mein Ziel war es von Anfang an, mit meiner Musik die USA zu erreichen, und als eine E-Mail von dort kam, ist der Ball ins Rollen gekommen.“
A lso zog er vor knapp drei Jahren nach Nashville. Dass seine Patchwork-Familie mitkommt, zu der neben Kris- tin auch deren Kinder Sophia (18), Kiara (16) und Noah (14) gehören, war selbstverständlich: „Wenn ich nicht schreibe, aufnehme oder spiele, verbringe ich am liebsten Zeit mit meiner Familie.“Mit Kristin hat er außerdem vor Kurzem ihr zweites Buch „Stimme aus dem Jenseits – Botschaften von Hellmut“veröffentlicht.
I n Nashville Fuß zu fassen, fiel Nolan nicht schwer: „Ich wurde freundlich empfangen und durfte bald mit großartigen und etablierten Leuten arbeiten.“Mittlerweile hat er mehr als 80 Songs geschrieben und in mehr als 120 Shows gespielt. Derzeit plant er seine USA-Tour, die 2018 auf dem Programm steht. Und auch wenn er privat noch immer gerne Sport betreibt, hat er es nie bereut, diesen Weg eingeschlagen zu haben: „Alles andere würde immer nur ein Beruf sein, aber Musik ist meine Berufung.“