Kleine Zeitung Kaernten

Bund muss aufstocken: Milliarden für Bankenabwi­cklung

Die KA Finanz, Abbaugesel­lschaft der früheren Kommunalkr­edit, wird jetzt vom Bund direkt finanziert. Acht Milliarden Euro sind nötig. Keine Auswirkung auf Schulden und Budget.

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Nach dem Theater rund um die Heta, die „Bad Bank“der früheren Hypo Alpe Adria, ist es zuletzt still geworden um die verstaatli­chten Skandalban­ken früherer Tage. Das hat sich gestern geändert.

Denn die „KA Finanz“, staatliche Abbaugesel­lschaft der einstigen Kommunalkr­edit, meldet einen Kapitalbed­arf von acht Milliarden Euro. Die muss die Republik heuer zusätzlich aufnehmen. Der Grund: Durch die von der Finanzmark­taufsicht genehmigte Umwandlung der KA Finanz AG in eine Abbaugezie­rungsvolum­en und die Rückgabe der Bankkonzes­sion kann man sich für den Schuldenab­bau jetzt nicht mehr direkt über den Kapitalmar­kt refinanzie­ren.

Zuständig ist jetzt die so genannte„ Abbau management gesellscha­ft“des Bundes( ABB AG ). Das führe wiederum zu einem höheren F in anzierungs­volumen für den Bund, so Markus Stix,Chefd er Bundes finanz agentur(OeB FA ), die ihren Finanzieru­ngsplan für 2017 nun um diese acht Milliarden Euro erhöhen musste. Insgesamt hatte die Republik heuer ein Finan- von 30 bis 33 Milliarden Euro geplant – jetzt werden es zwischen 38 und 41 Milliarden werden, davon 24 bis 26 Milliarden über die Emission von Bundesanle­ihen.

Kein Wunder also, dass auch Stix gestern gebannt nach Frankfurt blickte, wo die Zinssitzun­g der Europäisch­en Zentralban­k über die Bühne ging. Auch wenn es zunehmend Kritik an der Billiggeld­politik der EZB gibt, wenn es um die Staatsfina­nzierung geht, profitiere­n viele Länder in Form extrem niedriger Finansells­chaft

zierungsko­sten enorm davon. Da die EZB an ihrer Politik festhält, dürfte die OeBFA nun schon in den nächsten Wochen eine zweite syndiziert­e Emission von Bundesanle­ihen vornehmen. Erst am Dienstag wurden 1,38 Milliarden Euro über die Aufstockun­g von Anleihen aufgenomme­n – zu 1,144 Prozent (bei der Bundesanle­ihe mit einer Restlaufze­it von 20 Jahren) bzw. 0,543 Prozent (bei einer zehnjährig­en Anleihe). Kurz: Österreich kann sich weiterhin relativ günstig refinanzie­ren. Laut Finanzmini­sterium wirkt sich der Finanzbeda­rf der KA Finanz nicht auf Schulden und Budget aus, weil dieser bereits 2014 in den Schuldenst­and des Bundes eingerechn­et wurde. Für die Republik ändere sich daher praktisch nichts, die Refinanzie­rung koste sie nicht mehr Geld.

Ein Finanzexpe­rte spricht von einer „Linke-Tasche-Rechte-Tasche-Geschichte für die Republik“. Nun borge sich die Republik das Geld aus und gebe es an die KA Finanz weiter, die weiter mit ihrer Bilanz in den Staatsschu­lden drinnen stehe.

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Die Risikoposi­tionen der KA Finanz
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APA

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