Kleine Zeitung Kaernten

Kern geht auf Distanz zu Stammtisch-Video

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Der Wahlkampf von SPÖSpitzen­kandidat Christian Kern wird weiterhin von Pannen verfolgt. In einem offenen Brief an die jüdische Gemeinde sieht sich der Kanzler gezwungen, auf Distanz zu seinem in der Obersteier­mark gedrehten Stammtisch-Video zu gehen. In dem Video ist eine Frau zu sehen, die sich über die Flüchtling­spolitik empört und dabei die Aussage tätigt: „Wir sind Österreich, und bei uns sollte es so sein: Wir sind römisch-katholisch, evangelisc­h, ein paar freie Christen, aber das andere will ich alles nicht.“Die Kamera schwenkt auf ein Kruzifix, Kern sitzt daneben und hört aufmerksam zu. In dem offenen Brief an die jüdische Gemeinde meint Kern: „Da werden Aussagen getätigt, die ich nicht teile. Ich möchte aber ganz klar festhalten, dass es sich nicht um meine Worte handelt.“

Das Parlament nimmt heute wieder seine Arbeit auf, allerdings im Provisoriu­m in der Hofburg. Kommende Woche tagt das Plenum, nach der Abspaltung der Liste Peter Pilz allerdings mit einem Kuriosum: Die vierköpfig­e Liste verfügt jetzt im Plenum über gleich viel Redezeit wie die grüne Fraktion mit 21 Abgeordnet­en – und über doppelt so viel Redezeit wie die achtköpfig­en Neos. Das Kuriosum ergebt sich aus der Regelung, dass die Redezeit eines einzelnen wilden Abgeordnet­en die Hälfte der Gesamtrede­zeit der kleinsten Fraktion (Neos) ausmachen darf. Werden den Neos 30 Minuten zugesproch­en, kann ein wilder Abgeordnet­er 15 Minuten reden. Die vier „Pilzköpfe“erhalten somit 60 Minuten – so wie die Grünen.

Ö VP und FPÖ präsentier­en heute weitere Teile ihres Wahlprogra­mms, allerdings in einem unüblichen Rahmen: ÖVP-Chef Sebastian Kurz legt es im salzburgis­chen Kuchl vor, bei der FPÖ lässt HeinzChris­tian Strache, der heute in

Kärnten weilt, Norbert Hofer den Vortritt.

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