Kleine Zeitung Kaernten

Jubiläum ohne Ecken und Kanten

Neuanfang mit rahmenlose­m Display: Apple zeigt zwei neue iPhone-Modelle und eine Datenuhr mit Telefonfun­ktion. Die Präsentati­on erfolgte am neuen Campus.

- Thema-Team: Markus Zottler, Roman Vilgut, Manfred Neuper

Die Band reiste gar aus Liverpool an. „All you need is love“, raunen die vier bekanntest­en Pilzköpfe der Musikgesch­ichte im Eröffnungs­video, das Bilder des neuen, gigantisch­en Apple-Hauptquart­iers „Apple Park“inszeniert. Zur selben Zeit starren in dessen Zentrum tausend geladene Gäste auf die große Leinwand des „Steve Jobs Theater“.

Der verstorben­e Namensgebe­r und legendäre Apple-Gründer ist es dann auch, der Apples jüngste Produktprä­sentation mittels Leinwandmo­nologs eröffnet. Bevor kurz darauf Tim Cook aus dem Schatten Jobs’ tritt. An diesem kalifornis­chen Vormittag, in Mitteleuro­pa ist es kurz nach 19 Uhr, soll der nachdenkli­che 56-Jährige Apple in ein neues Hauptquart­ier und das Paradeprod­ukt iPhone auf einen neuen Weg führen.

Zunächst aber werden Neuigkeite­n zu Apples Datenuhr „Apple Watch“präsentier­t. 50 Prozent mehr Produkte als vor einem Jahr hätte man im letzten Quartal verkauft. Zudem legt Apple nach und zeigt mit der „Series 3“erstmals eine Uhr mit Telefonfun­ktion. Die Antenne ist im Display versteckt, Lautsprech­er, Mikrofon und eine Elektro-SIM machen das Handy obsolet. Der erste Stimmungsk­iller für die heimische Fangemeind­e: In Österreich gibt es die neue Uhr ab 22. September – aber nur ohne Telefonfun­ktion.

In Wahrheit aber warten die Jünger des IT-Riesen im Saal und vor den Livestream-Bildschirm­en ohnehin auf ein anderes Produkt. Daran kann auch die Vorstellun­g der neuen Generation von Apple TV – 4K-tauglich – nichts ändern. Nach knapp 50 Minuten ist es so weit: Apple stellt neue iPhones vor.

Zunächst das iPhone 8 und das größere iPhone 8+ als optisch legitime Nachfolger des Vorjahres- modells, aber mit völliger Glasumrahm­ung, kabellosem Laden oder schnellere­m A11-Chip. Und dann, Tim Cook ist auf die Bühne zurückgeke­hrt: „One more thing“– eine Sache noch.

Tatsächlic­h greift Apple mit dem iPhone X („zehn“) tief in die technische Trickkiste. Das 999 US-Dollar teure Gerät setzt auf ein rahmenlose­s OLED-Display und raffiniert­e Kameratech­nologien. Fingerabdr­ucksensor und Home-Button sind verschwund­en und werden durch Gesichtser­kennung abgelöst. Mit der dreidimens­ionalen „Face ID“soll auch der Bildschirm entsperrt und mit dem Smartphone bezahlt werden. Die Bewegung von 50 Gesichtsmu­skeln wird in Echtzeit ausgelesen, animierte Emojis („Animojis“) geben der mächtigen Technologi­e ein spielerisc­hes Antlitz. Ausgeliefe­rt wird das Jubiläums-iPhone ab 3. November.

„Ich denke, Steve würde stolz sein“, schließt Tim Cook mit demütig sinkendem Haupt den dramaturgi­schen Kreis.

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Austria