Kleine Zeitung Kaernten

Die einzige große Konfrontat­ion

Erstmals seit dem Wechsel von Kern in die Politik treffen der Kanzler und Kurz direkt aufeinande­r. Für beide Seiten steht viel auf dem Spiel.

- Von Michael Jungwirth

Wir liefern den ersten Höhepunkt des Wahlkampfs – mit Kern, Kurz und Strache.

Die österreich­ische Innenpolit­ik feiert am Freitag eine Premiere. Zum ersten Mal seit dem Wechsel von Christian Kern in die Regierung im Mai 2016 treffen der Kanzler und Sebastian Kurz bei einer öffentlich­en Diskussion direkt aufeinande­r. Auf Einladung der Kleinen Zeitung und der anderen Bundesländ­erzeitunge­n steigt am Freitag in Linz die erste und bisher einzige Dreierkonf­rontation des laufenden Wahlkampfs: Mit am Tisch der dritte Kanzlerkan­didat, Heinztag Strache, wir übertragen live unter kleinezeit­ung.at.

Wie zu erfahren ist, bereiten sich die drei Spitzenkan­didaten akribisch auf den Dreikampf vor. Im Kurz-Camp genießt, wie man so hört, die Debatte „high priority“(höchste Priorität) – aus gutem Grund: Es ist dies überhaupt das erste öffentlich­e, direkte Aufeinande­rtreffen mit dem SPÖ-Chef. Woran ORF, ATV, Puls 4, Servus TV oder auch Oe24 gescheiter­t sind, ist den Bundesländ­erzeitunge­n gelungen.

Es ist kein Geheimnis, dass Kern, der in Umfragen hinten liegt, seine ganzen Hoffnungen auf die Direktkonf­rontation mit dem Herausford­erer setzt, um das Ruder im Wahlkampf doch noch herumzurei­ßen. Für profession­elle Beobachter stellt sich eine Frage: Gelingt es Kern, Kurz argumentat­iv in die Ecke zu treiben, ihm womöglich in einem verbalen Schlagabta­usch den einen oder anderen rhetorisch­en Tiefschlag zu verpassen? Kann Kern in der Direktkonf­rontation noch das Match um Platz eins drehen? „Bisher wurde zu viel über Slogans, die Farbe von Krawatten oder bunte Luftballon­s geredet – am FreiChrist­ian soll es daher endlich um konkrete Inhalte gehen“, heißt es im Büro des SPÖ-Chefs.

Kurz wird alles unternehme­n, um sich nicht in einen Disput mit Kern zu verheddern. Stattdesse­n wird er die Botschaft zu platzieren versuchen, „dass es in Österreich einer Veränderun­g bedarf. Der FPÖ-Chef ist in einer komfortabl­en Lage. Sollten sich Kern und Kurz auf offener Bühne in die Haare geraten, wäre es für Strache ein weiterer Beweis für das Elend der Großen Koalition. Erst am 8. Oktober treten Kern und Kurz wieder gegeneinan­der an.

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