Sie hat den Dreh heraus
Leonie Schreier (13) ist Spitze in „Ultimate Frisbee“. Bei der U17-Europameisterschaft gewann sie Silber.
Das Frisbee ist bekanntlich eine Kunststoffscheibe mit der so mancher einige Kindheitserinnerungen verbindet. Sie dient vielen im Garten oder am Strand zum Zeitvertreib. Unter dem Namen „Ultimate Frisbee“wurde das Spielen allerdings auf ein neues, sportliches Level gehoben. Wie beim American Football geht es hier darum, sich im Team die Scheibe so lange zuzuspielen, bis ein Spieler sie in der Endzone fängt. Sieben Akteure stehen sich dabei auf Rasen, Sand oder in der Halle gegenüber, Männer und Frauen üben den weitestgehend kontaktlosen Sport auch Seite an Seite aus.
Zu Kärntens begabtesten Frisbee-Spielerinnen gehört die 13-jährige Leonie Schreier. Sie holte mit dem U17-Nationalteam kürzlich EM-Silber in den Niederlanden. „Das war schon ein unglaubliches Gefühl, da als Jüngste dabei zu sein“, strahlt die Schülerin des BG/BRG Viktring, die bei Kärntens einzigem Verein „Disc Fiction“auch schon in der Kampfmannschaft mit den Erwachsenen spielt. „Ich bin bei den Großen und im Nachwuchs dabei, trainiere dreimal in der Woche und fahre unterm Jahr durch Österreich zu Turnieren“, erklärt Schreier, neben der auch noch Vereinskollegen David Stastny und Lucas Callaghan bei den Burschen Rang sieben holten.
Noch ist Ultimate Frisbee in Kärnten ein richtiger Randsport, gerade einmal 50 Spieler sind vereinsmäßig aktiv. „Aber auf den Universitäten in ganz Österreich wird schon viel gespielt. Der Sport kommt aus Amerika, wo er auch auf Unis ins Leben geru- fen wurde“, erzählt Schreier, die einen wachsenden Beliebtheitsgrad auch hierzulande wahrnimmt: „Immer mehr Leute kommen zu unserem Verein und schnuppern einmal in die Materie hinein.“
Die größte Besonderheit, so Schreier, ist der „Spirit of the Game“. Diese Vorschrift besagt, dass jeder Spieler die Regeln können muss und man sich mit dem Gegner auf dem Feld abspricht, ob unsportlich gehandelt wurde oder nicht. „So brauchen wir nicht einmal Schiedsrichter, der Sport ist so fair, dass wir uns alles untereinander ausmachen können. Die erfahreneren Spieler müssen den anderen beim Befolgen der Regeln auch helfen.“
Neben Fairness steht natürlich Teamgeist im Vordergrund. „Es ist mehr als nur ein Hobby, wir leben für die Sache und sind alle eine große Familie. Da macht es dann besonders viel Spaß, ein Teil davon zu sein“, schwärmt Schreier, die durch ihre älteren Geschwister Laura (26) und Lorenz (23) mit dem FrisbeeSpielen begann. „Sie haben auch auf der Universität angefangen und mich gleich total mitgerissen.“