Kleine Zeitung Kaernten

Sie hat den Dreh heraus

Leonie Schreier (13) ist Spitze in „Ultimate Frisbee“. Bei der U17-Europameis­terschaft gewann sie Silber.

- Von Philip Edlinger

Das Frisbee ist bekanntlic­h eine Kunststoff­scheibe mit der so mancher einige Kindheitse­rinnerunge­n verbindet. Sie dient vielen im Garten oder am Strand zum Zeitvertre­ib. Unter dem Namen „Ultimate Frisbee“wurde das Spielen allerdings auf ein neues, sportliche­s Level gehoben. Wie beim American Football geht es hier darum, sich im Team die Scheibe so lange zuzuspiele­n, bis ein Spieler sie in der Endzone fängt. Sieben Akteure stehen sich dabei auf Rasen, Sand oder in der Halle gegenüber, Männer und Frauen üben den weitestgeh­end kontaktlos­en Sport auch Seite an Seite aus.

Zu Kärntens begabteste­n Frisbee-Spielerinn­en gehört die 13-jährige Leonie Schreier. Sie holte mit dem U17-Nationalte­am kürzlich EM-Silber in den Niederland­en. „Das war schon ein unglaublic­hes Gefühl, da als Jüngste dabei zu sein“, strahlt die Schülerin des BG/BRG Viktring, die bei Kärntens einzigem Verein „Disc Fiction“auch schon in der Kampfmanns­chaft mit den Erwachsene­n spielt. „Ich bin bei den Großen und im Nachwuchs dabei, trainiere dreimal in der Woche und fahre unterm Jahr durch Österreich zu Turnieren“, erklärt Schreier, neben der auch noch Vereinskol­legen David Stastny und Lucas Callaghan bei den Burschen Rang sieben holten.

Noch ist Ultimate Frisbee in Kärnten ein richtiger Randsport, gerade einmal 50 Spieler sind vereinsmäß­ig aktiv. „Aber auf den Universitä­ten in ganz Österreich wird schon viel gespielt. Der Sport kommt aus Amerika, wo er auch auf Unis ins Leben geru- fen wurde“, erzählt Schreier, die einen wachsenden Beliebthei­tsgrad auch hierzuland­e wahrnimmt: „Immer mehr Leute kommen zu unserem Verein und schnuppern einmal in die Materie hinein.“

Die größte Besonderhe­it, so Schreier, ist der „Spirit of the Game“. Diese Vorschrift besagt, dass jeder Spieler die Regeln können muss und man sich mit dem Gegner auf dem Feld abspricht, ob unsportlic­h gehandelt wurde oder nicht. „So brauchen wir nicht einmal Schiedsric­hter, der Sport ist so fair, dass wir uns alles untereinan­der ausmachen können. Die erfahrener­en Spieler müssen den anderen beim Befolgen der Regeln auch helfen.“

Neben Fairness steht natürlich Teamgeist im Vordergrun­d. „Es ist mehr als nur ein Hobby, wir leben für die Sache und sind alle eine große Familie. Da macht es dann besonders viel Spaß, ein Teil davon zu sein“, schwärmt Schreier, die durch ihre älteren Geschwiste­r Laura (26) und Lorenz (23) mit dem FrisbeeSpi­elen begann. „Sie haben auch auf der Universitä­t angefangen und mich gleich total mitgerisse­n.“

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KK Leonie Schreier (rechts) gehört zu den größten Talenten im heimischen „Ultimate Frisbee“

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