Nach Badeunfall ist Elias ein Pflegefall
Bub (4) seit Kindergartenausflug auf Intensivstation. Mutter sagt, der Befund sei niederschmetternd. Erstmals nimmt der Kindergarten Stellung.
Seinen vierten Geburtstag verbrachte Elias auf der Intensivstation. Eine Woche zuvor war der Bub noch im Kindergarten St. Michael ob Bleiburg. Am 16. August machten drei Kinderbetreuerinnen mit insgesamt 17 Kindern einen Ausflug ins Freibad Bleiburg. Dabei stürzte Elias in einem un- beobachteten Moment in ein Becken, das einen Meter tief ist. Laut dem ärztlichen Befund blieb der Bub länger als fünf Minuten im Wasser, bis er reanimiert wurde. Seitdem ist Elias im Klinikum Klagenfurt.
„Wir haben nun den Befund. Er ist niederschmetternd“, sagt die Mutter des Buben. So wie es derzeit ausschaut, werde das Kind ein Pflegefall bleiben. Elias habe schwerste Gehirnschäden. „Er kann zwar selbstständig atmen, aber er kann sich nicht bewegen und zeigt keine Reaktionen mit den Augen“, schildert die Mutter. „Wir müssen jetzt auf einen Platz in einer Rehaklinik warten – entweder in Salzburg oder in Bayern.“
Die Frage, wie es zu dem Unfall kommen konnte, bewegt und beschäftigt nicht nur die Mutter. Auch die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen die Betreuerinnen und gegen einen Bademeister. Es kommt in Kärnten selten vor, dass Kindergärten mit so kleinen Kindern Badeausflüge unternehmen. „Das machen sehr wenige“, sagt auch Landes-Kindergarteninspektorin Iris Raunig.
Die Leiterin des Kindergartens St. Michael ob Bleiburg meint: „Wir haben schon öfter Schwimmausflüge gemacht. Das Freibad bei uns ist recht klein und übersichtlich. Vormittags waren wir mit den Kindern meistens fast alleine im Bad. Wir haben immer allen Schwimmflügel gegeben.“Elias muss zum Wasser gelangt sein, während die Betreuerinnen die Kinder umzogen und ihnen die Schwimmflügel anlegten. „Wir werden in Zukunft keine Badeausflüge mehr machen“, sagt die Leiterin des Gemeindekindergartens. Sie selbst war im Urlaub, als Elias verunglückte. „Meinen Kolleginnen und mir geht es seit dem Unfall gar nicht gut. Es ist furchtbar, was mit Elias passiert ist.“Eine der Betreuerinnen könne nicht mehr arbeiten. „Sie ist im Krankenstand.“
Auch die Kinder fragen nach Elias. „Sie haben Zeichnungen für ihren Freund gemalt, die nun im Kindergarten hängen.“
Währenddessen ist die Mutter rund um die Uhr bei Elias im Krankenhaus. Sie hofft: „Vielleicht geschieht ja noch ein Wunder.“