Kleine Zeitung Kaernten

Metaller ringen um höhere Löhne und neue Streitkult­ur

Metaller starten am Mittwoch mit KV-Verhandlun­gen. Marathonsi­tzungen bis in die Morgenstun­den sind passé.

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Übermorgen fällt der inoffiziel­le Startschus­s für die diesjährig­e Herbstlohn­runde. Es geht um einen neuen Kollektivv­ertrag für 186.000 Metaller. Die Verhandlun­gen stehen in diesem Jahr im Zeichen guter Konjunktur­daten. Es gibt aber noch weitere Neuerungen: Erstmals wird nicht mehr bis in die frühen Morgenstun­den verhandelt, sondern um 22 Uhr ist Schluss und es wird vertagt. Zudem wird es heuer keine konkrete Lohnforder­ung gleich zu Beginn des Feilschens geben.

Die Arbeitnehm­ervertrete­r haben im Vorfeld dennoch keinen Zweifel daran gelassen, dass heuer ein hoher Abschluss angestrebt wird. Der Chefverhan­dler der Produktion­sgewerksch­aft, Rainer Wimmer, hat in der Vorwoche im Interview mit den OÖN betont, dass „es heuer ein außerorden­tlich gutes Ergebnis für die Arbeitnehm­er“geben müsse. Wimmer: „Es muss ordentlich rumpeln.“

Der größte Metall-Arbeitgebe­rverband, die Metalltech­ni- sche Industrie, unternimmt hingegen einmal mehr einen Anlauf zu einem „KV neu“, der nicht nur im Zeichen der prozentuel­len Erhöhung der Löhne und Gehälter stehe. Verbandsob­mann Christian Knill erneuerte in der vergangene­n Woche seine Forderung nach einer Arbeitszei­tflexibili­sierung auf Betriebseb­ene. Außerdem wünscht die Industrie im Sinne einer besseren Planbarkei­t mehrjährig­e KV-Abschlüsse.

Wie schon in den vergangene­n Jahren auch werden die Metaller in fünf verschiede­nen Fachverbän­den verhandeln.

Im Vorjahr einigten sich die Arbeitgebe­r und Beschäftig­ten der Metalltech­nischen Industrie auf eine durchschni­ttliche Lohn- und Gehaltserh­öhung von 1,68 Prozent. Niedrigver­diener erhielten um bis zu 2 Prozent mehr, für die höchsten Lohnstufen gab es ein Plus von 1,2 Prozent. Verhandlun­gsbasis ist traditione­ll die Inflations­rate der vergangene­n zwölf Monate, diese lag damals bei 0,8 Prozent. Aktuell beträgt sie 1,6 Prozent.

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