Zum Betrug gezwungen
Ein 41 Jahre alter Oberösterreicher soll seine Lebensgefährtin, deren Tochter und Mutter zu betrügerischen Handlungen gezwungen haben. In Scheinbeziehungen wurde Männern so über Jahre viel Geld herausgelockt.
Ein 41-jähriger Mann aus Steyr soll seine Angehörigen über einen Zeitraum von acht Jahren zu Betrügereien gezwungen haben. Mit Gewalt musste seine 38-jährige Lebensgefährtin mit Männern schlafen, um Beziehungen vorzutäuschen. Auch seine 21-jährige Tochter sowie die 61-jährige Mutter der Ex-Freundin mussten Notlagen vorgaukeln, um Männern laut Polizei insgesamt rund 437.000 Euro zu entlocken.
Bis Mitte des vergangenen Jahres dauerte die Beziehung der Frau mit dem Steyrer. Mit Schlägen machte er die 38-Jährige gefügig, damit sie mit deutlich älteren Männern Scheinbeziehungen einging. Mehrere dieser falschen Liaisonen führ-
te sie gleichzeitig. Sie täuschte dabei meist Notlagen vor und entlockte den alleinstehenden Opfern auf diese Weise Geld. Die Beute musste sie abliefern.
Insgesamt fünf Männer im Alter von mittlerweile 53 bis 91 Jahren aus Oberösterreich, Salzburg und Niederösterreich konnte die Polizei ausfindig machen. Der Kontakt zu den Opfern wurde über fingierte Zeitungsinserate hergestellt, die der Steyrer geschaltet hatte. Auch schickte er die 38-Jährige als Hausiererin von Tür zu Tür, um selbst Kontakte mit SingleMännern herzustellen.
Sogar die 61-jährige Mutter seiner Ex-Freundin sowie seine 21-jährige Tochter hatte er genötigt, anderen Menschen Geld herauszulocken, indem schwere Schicksalsschläge vorgetäuscht wurden. Seit März 2016 hatte die Polizei gegen den Mann ermittelt und konnte nun alle nötigen Beweise sammeln. Der 41-Jährige wurde wegen Verdachts des gewerbsmäßigen Betruges, der fortgesetzten Gewaltausübung sowie der Zuhälterei der Staatsanwaltschaft Steyr zur Anzeige gebracht. Die drei Frauen wurden ebenfalls wegen Verdachts des gewerbsmäßigen Betruges angezeigt.