KÄRNTNERIN DES TAGES
Ulrike Tilly (63) ist neue österreichische Botschafterin in der Türkei.
Nach Rumänien, England, Liechtenstein, Spanien und Schweden ist Ulrike Tilly jetzt in der Türkei angekommen. Die gebürtige Villacherin ist die neue österreichische Botschafterin in Ankara.
„Ich interessiere mich seit jeher für das Land“, sagt die 63Jährige. „Die Türkei nimmt eine wichtige Rolle in der Region und darüber hinaus ein – in Vergangenheit und Gegenwart.“Im Lauf der Jahre bereiste sie die Türkei als Touristin sowie beruflich und war von ihrer vielfältigen Kultur begeistert. „Türken sind aufgeschlossen und sehr gastfreundlich“, sagt Tilly.
Die studierte Anglistin und Romanistin beherrscht sieben Fremdsprachen: Englisch, Französisch, Spanisch, Italienisch, Rumänisch, Portugiesisch und Schwedisch. Ein wenig Türkisch wird hinzukommen. „Bis jetzt kann ich Danke und Bitte sagen“, erzählt Tilly, die – sobald sich ein kleines Zeitfenster ergibt – Türkischstunden nehmen möchte.
Mit 29 Jahren trat Tilly in den diplomatischen Dienst ein und schätzt seitdem die Vielfältigkeit ihres Jobs. Selbst wenn das bedeutet, dass sie mit ihrem Mann ab und zu eine Fernbeziehung führen muss. So auch jetzt: Er weilt zurzeit in Spanien. Ihr Mann ist mit ihrem Jobprofil und der damit verbundenen Flexibilität aber bestens vertraut. Er war selbst als Botschafter tätig.
Ein treuer Begleiter Tillys durch ihre über 30-jährige Geschichte als Diplomatin ist ein Aquarell vom Faaker See mit Blick auf den Mittagskogel. „Das Bild hat auf allen meinen Posten einen fixen Platz im Büro. Es vermittelt mir ein Gefühl von Geborgenheit“, sagt die Villacherin, die immer wieder gerne ein paar Tage nach Kärnten zurückkehrt.
Brisante Momente erlebte Tilly 1989 bei der Revolution in Rumänien. Ihr Haus brannte während der Unruhen vollkommen ab. „Ich hatte nichts mehr“, erinnert sich Tilly. 2004 war sie Botschafterin in Spanien, als in Madrid das erste große terroristische Attentat in Europa verübt wurde. „Es zeigte mir, wie unglaublich schnell und unerwartet etwas passieren kann. Der Terrorismus hat sich rasant zur globalen Bedrohung entwickelt“, sagt Tilly.
Nach einem aufregenden Arbeitstag freut sich die leidenschaftliche Musikliebhaberin und Golferin auf ihr Zuhause und da ist es egal, in welchem Land sie gerade verweilt. Wenn sie Don Giovanni oder Kammermusik von Mozart hört, fühlt sie sich ihrer Heimat Österreich nah.
Die Türkei nimmt eine wichtige Rolle in
der Region und darüber hinaus ein – in Vergangenheit und Gegenwart.
Ulrike Tilly