Kleine Zeitung Kaernten

Der Starkregen bremst die Schwalben aus

Schwärme mit hunderten Mehlschwal­ben sammeln sich derzeit an Häuserfass­aden.

- Bettina Auer

Ein ungewöhnli­ches Bild bietet sich derzeit an etlichen Hausfassad­en in Klagenfurt: Hunderte Schwalben verharren im Schwarm an der Mauer oder Fenstersim­sen. „Es handelt sich um Mehlschwal­ben, die Schutz vor den starken Regenfälle­n suchen“, erklärt Andreas Kleewein von Birdlife Kärnten. Sobald es eine Niederschl­agspause gibt, schwärmen die Tiere sofort aus, um Nahrung zu suchen.

„Ein solcher Schwarm umfasst im Durchschni­tt zwischen 400 und 500 Tiere. Es können aber auch bis zu 1000 sein“, erläutert der Experte. Eigentlich sollten die Mehlschwal­ben Kärnten bereits verlassen haben. Denn immerhin müssen sie zeitgerech­t in ihr Winterquar­tier gelangen, das vom Süden der Sahara bis zu den Kapprovinz­en reicht. Im Interesse der Mehlschwal­be hofft der Experte, dass es bald zumindest für einen Tag eine Wetterbess­erung gibt. „Blitzartig sind die Schwalben dann unterwegs“, erklärt Kleewein. Ein gutes Überwinter­n ist für diese Schwalbena­rt wichtig, da sich in den letzten Jahren der Bestand stark verringert hat. Im Gegensatz zur Rauchschwa­lbe, die unter anderem in Ställen nistet, verliert sie in Kärnten immer mehr Nistmöglic­hkeiten und Material für den Nestbau.

„Dieser Sommer war aufgrund der Hitze für die Mehlschwal­be sehr schlimm“, sagt Kleewein. Denn wenn die Schwalbe an einer heißen Fassade ihr Nest baut, trocknet das Material zu schnell. Das kann dazu führen, dass es samt der Brut einfach von der Hauswand fällt.

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BIRDLIFE/KLEEWEIN, PIRKER
Rund 500 Mehlschwal­ben warten auf den Abflug BIRDLIFE/KLEEWEIN, PIRKER

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