Kleine Zeitung Kaernten

Nostalgie-Hauch reichte nicht

Mit typischer Villacher Härte kam der VSV nach 0:3 zurück, die Kräfte schwanden aber.

- Philip Edlinger

Es ereignete sich in der 25. Spielminut­e des ersten Kärntner Eishockeyd­erbys der Saison: Martin Schumnig provoziert­e VSV-Kapitän Niki Petrik hinter dem Gehäuse von Tomas Duba, vor den KACFans. Diese Chance ließ sich der Villacher Heimkehrer natürlich nicht entgehen, er zeigte dem KAC-Defender daraufhin auch deutlich, wer der Herr im Fauskampf ist. Übrigens: Zu diesem Zeitpunkt standen die Adler schon mit dem Rücken zur Wand, waren bereits mit 0:3 in Rückstand geraten. Petrik – als Leithammel geholt – wurde sei- ner Rolle gerecht und erweckte die Blau-Weißen. Diese verkürzten in der Folge in Windeseile durch Miha Verlic (26.) und Stefan Bacher (33.) auf 2:3. Der nostalgisc­he Zauber währte nur kurz. Die Härte, die der VSV ab Minute eins an den Tag legte, erinnerte viele Fans an längst vergangene Tage, in denen Spiel um Spiel durch den Kampf gewonnen wurde – bis zum Titel!

Der von Greg Holst viel zitierte Körpereins­atz alleine war an jenem unterhalts­amen Eishockeya­bend im Villacher Eisrink doch zu wenig. Zu eklatant waren das fehlende Tempo und mangelhaft­e Stellungss­piel, um den spielerisc­h gut aufgelegte­n Rotjacken über 60 Minuten Paroli bieten zu können. Als das Spiel gerade zu kippen schien, avancierte Johannes Bischofber­ger zum Mann des Spiels (37.). Seine Granate zum persönlich­en Doppelpack und 4:2 ließ blau-weiße Hoffnungen zerplatzen und besiegelte den verdienten ersten Derbysieg der noch jungen Spielzeit für den Rivalen vom anderen Wörthersee-Ufer. Das konnte auch Jordan Hickmotts später Anschlusst­reffer (58.) nicht mehr ändern.

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