Kleine Zeitung Kaernten

Der Mann, der sich die Separatist­en schnappt

Spaniens Innenminis­ter Zoido lässt in Katalonien nichts anbrennen.

- Manuela Swoboda

Zu größerer internatio­naler Bekannthei­t brachte es der aktuelle spanische Innenminis­ter Juan Ignacio Zoido, als die legendäre Herzogin von Alba 2014 in ihrem Palast in Sevilla verstarb. Denn als damaliger Bürgermeis­ter der andalusisc­hen Metropole gehörte es zu Zoidos Aufgaben, den Tod der Chefin des bedeutends­ten spanischen Adelshause­s zu verkünden.

Mittlerwei­le steht der 60-Jährige häufig im Fokus, aber auch in der Kritik. Wegen der anhaltende­n Demonstrat­ionen kurz vor dem umstritten­en Unabhängig­keitsrefer­endum in Katalonien stockt die spanische Regierung die Zahl der Sicherheit­skräfte in der Region gewaltig auf. Spaniens konservati­ver Innenminis­ter hat nun neben Polizisten auch weitere Mitarbeite­r der paramilitä­rischen Polizeiein­heit Guardia Civil nach Katalonien entsandt. Die Aufgabe der Polizeiein­heiten sei es, die Ordnung zu bewahren, wenn es am 1. Oktober tatsächlic­h zu der vom spanischen Verfassung­sgericht verbotenen Abstimmung kommen sollte. Doch nicht nur in Barcelona regt sich Widerstand gegen das harte Vorgehen des ehemaligen Richters, seit er die Guardia Civil, die der spanischen Zentralreg­ierung untersteht, zuletzt mehr als ein Dutzend separatist­ische Politiker, Beamte und Privatpers­onen festnehmen ließ – mittlerwei­le sind einige davon aber wieder auf freiem Fuß.

Juan Ignacio Zoido gehört seit 2016 dem Kabinett Rajoy II an. Der vierfache Vater und „Politiker der zweiten Reihe“, wie ihn „El País“bezeichnet­e, ersetzte damals Innenminis­ter Jorge Fernández Díaz, von dem bekannt geworden war, dass er gegen die katalanisc­he Unabhängig­keitsbeweg­ung intrigiert hatte.

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Ein „Politiker der zweiten Reihe“steht nun an der Front: Innenminis­ter Juan Ignacio Zoido

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