Air Berlin: Lauda wittert ein „abgekartetes Spiel“
Lufthansa soll das größte Stück vom Air-Berlin-Kuchen bekommen. Das sorgt auch für Kritik. Und Klagsdrohungen.
Im Poker um die insolvente Air Berlin hat, wie berichtet, die AUA-Mutter-Lufthansa die Nase vorn. Sie soll laut Insidern große Air-Berlin-Teile sowie die Österreich-Tochter Niki übernehmen. Niki Lauda, der mit Condor geboten hat, würde demnach leer ausgehen. Auch er selbst rechnet sich nun keine Chancen mehr aus und sieht ein abgekartetes Spiel. „Das kann es in der heutigen Zeit nicht geben“, so seine harsche Kritik.
Es sei unglaublich, dass die deutsche Politik 150 Millionen öffentliche Gelder zur Verfügung stelle, „damit nachher ein hundertprozentiges Monopol geschaffen wird“, sagte er in der „Zeit im Bild“. „Wettbewerb heißt günstigere Tickets“, so Lauda. Zudem könnten Reiseveranstalter dann mit verschiedenen Airlines fliegen – ein Mo- nopol verhindere das“, so Lauda. Der Verkauf der in die Pleite geschlitterten Air Berlin gilt in Deutschland auch als politisch heikel – einerseits, weil es eben die staatliche Beihilfe in Höhe von 150 Millionen Euro gibt. Andererseits haben sich im Vorfeld bereits einige deutsche SpitzenEuro politiker dafür ausgesprochen, dass die deutsche Lufthansa große Teile von Air Berlin übernimmt. Der ebenfalls unterlegene Bieter Utz Claassen droht sogar mit einer „gewaschenen Kartellklage“gegen die Entscheidung. Als „problematisch“wertet auch die österreichische Wettbewerbsbehörde (BWB) die Übernahme großer Teile durch Lufthansa. Denn die Lufthansa-Gruppe mit AUA und Eurowings habe am Flughafen Wien schon jetzt einen Marktanteil von zwei Dritteln.