Kleine Zeitung Kaernten

Zersplitte­rnd und raschelnd

- HC

Sie alle waren Studierend­e des Klangforum­s Wien und gründeten 2013 das Ensemble „Schallfeld“, eine multikultu­relle Truppe aus sieben Ländern. Mittlerwei­le haben sich die jungen Musiker nicht nur durch ihre raffiniert­en Kammermusi­kinterpret­ationen einen Namen gemacht, sondern auch durch spannende Programmge­staltung mit jungen Komponiste­n.

Feinste Klangkultu­r gepaart mit unendliche­r Experiment­ierfreude und Verschmelz­ung elektronis­cher und instrument­aler Klanglichk­eit in höchster Dichte erlebte man nun bei einem Konzert des Zentrums für zeitgenöss­ische Musik im Jazzclub Kammerlich­tspiele. Unter der Leitung von Leonhard Garms spielten die acht Musiker höchst engagiert großteils radikal moderne Werke, darunter Agostino Di Scipios „Texture Multiple“, das meist im Piano erklang und mit ständig eingeschal­teten Mikros auch alle Geräusche im Saal spiegelte.

Bei Hannes Kerschbaum­ers geräuschha­ften Klangwelte­n „pedra.debris – expanded version II“fällt 46 Mal ein Stein zu Boden und zersplitte­rt in den Instrument­en auf unterschie­dlichste Art. Bei Ying Wangs „Glissadula­tion“werden exzessiv alle Formen des Glissando praktizier­t. Anahita Abbasi setzt bei „Situation II/ Dialoge“sogar raschelnde Äste ein. Lorenzo Romanos „Furore“kam zum Finale mit Elektronik­einspielun­gen und seiner starken Rhythmusaf­finität beim Publikum am besten an. Viel Applaus!

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