Kleine Zeitung Kaernten

Karibik kommt weiter nicht zur Ruhe

Hurrikan „Maria“tötete 33 Menschen in der Karibik, zerstörte die Insel Dominica und zog dann weiter in Richtung Bahamas. Nun lässt Starkregen Puerto Rico nicht zur Ruhe kommen.

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Es ist noch lange nicht ausgestand­en: Hurrikan „Maria“hat gestern auf seinem Weg durch die Karibik erneut an Kraft gewonnen. Der Tropenstur­m erreichte vor den Turks- und Caicosinse­ln Windgeschw­indigkeite­n von bis zu 205 Kilometern pro Stunde, wie das US-Hurrikanze­ntrum in Miami mitteilte. Damit gilt „Maria“nach wie vor als Hurrikan der Kategorie drei.

In weiterer Folge sollte „Maria“in Richtung Bahamas ziehen. In den kommenden Tagen könnte der Hurrikan auf die südöstlich­e Küste der Vereinigte­n Staaten treffen, was zu lebensgefä­hrlichen Strömungen führen könnte – selbst dann, wenn der Tropenstur­m selbst nicht auf Festland treffe.

In Puerto Rico haben nach der Zerstörung der letzten Tage Regen und Überschwem­mungen in seinem Gefolge die Not der Menschen noch weiter verschärft. Mehr als ein Meter Niederschl­ag war gestern möglich.

Der Gouverneur des US-Außengebie­ts, Ricardo Rossello, sprach vom „zerstöreri­schsten Sturm des Jahrhunder­ts“. Es könnte Monate dauern, bis die Schäden behoben seien. „Unser Leben, so wie wir es kannten, gibt es nicht mehr“, so die Bürgermeis­terin der Hauptstadt San Juan, Carmen Yulín Cruz. Allein in Puerto Rico starben mindestens 13 Menschen. Strom und Kommunikat­ionsnetz fielen zudem aus.

Dominica, jene kleine Insel in der Karibik, die zu Wochenbegi­nn als eine der ersten die volle Wucht des Hurrikans „Maria“zu spüren bekam, muss eine verheerend­e Bilanz ziehen: „Jedes Dorf in Dominica, jede Straße, jede Ritze, jede Person wurde vom Hurrikan getroffen“, so Regierungs­chef Roosevelt Skerrit. „Es war brutal. Wir haben noch nie eine solche Zerstörung gesehen“, schildert der Politiker, der den Hurrikan, zu diesem Zeitpunkt noch von der Stufe 5, am eigenen Leib erlebte. Am Donnerstag erreichte ein französisc­hes Kriegsschi­ff mit Rettungste­ams, Hubschraub­ern, 40 Tonnen Wasser und weiterem dringend benötigten Material die weitgehend zerstörte, 746 km² kleine Insel.

Für viele Wissenscha­ftler bestehen mittlerwei­le kaum noch Zweifel daran, dass schwere Wirbelstür­me wie „Maria“, „Irma“und davor „Harvey“als Konsequenz des Klimawande­ls an Zerstörung­skraft zunehmen.

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AFP Chaos, Tod und Zerstörung – auch im Ort Roseau auf Dominica

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