Kleine Zeitung Kaernten

Warum kalter Gummi für heiße Rennen sorgt

Die zehn wichtigste­n Fragen zur DTM. Lokalmatad­or Lucas Auer hat die Antworten.

- Von Denise Maryodnig und Gerald Enzinger

1 Warum sollte man sich überhaupt ein DTMRennen ansehen?

ANTWORT: Der Fan kann sich mit den Autos identifizi­eren. Es geht zur Sache und es gibt Lackaustau­sch. Gestartet wird mit kalten Reifen, dadurch rutschen die Autos extrem, was spektakulä­r ausschaut. Die Abstände sind sehr knapp, oft liegen alle innerhalb von sechs Zehnteln.

2 Wieso ist ein DTMAuto so extrem schwierig zu fahren?

ANTWORT: Ein DTM-Auto hat so viel Abtrieb und das mit 1150 Kilo. Der Fahrer sitzt extrem weit hinten und muss sauber auf der Linie fahren. Sobald du diese verlässt, bist du Letzter.

3 Warum ist Fahren mit kalten Reifen so schwierig?

ANTWORT: Die DTM ist die einzige Profiserie, wo die Reifen nicht vorgewärmt werden. Das ist enorm anspruchsv­oll. In den ersten zwei Runden fährt der Fahrer wie auf Glatteis, bis er die Hinterreif­en auf Temperatur bringt. Es ist eine tolle Regeländer­ung, weil sie die Unterschie­de zwischen den Fahrern aufzeigt. Zu Saisonbegi­nn betrugen die Unterschie­de mit kalten Reifen bis zu vier Sekunden, jetzt ist es viel enger.

4 Welche Kurve ist am anspruchsv­ollsten?

ANTWORT: Die Doppel-Links, die ehemalige Berger-Kurve. Die ist extrem schnell und der Fahrer muss schon am Eingang an den Ausgang denken.

5 Was ist der „Track Walk“?

ANTWORT: Das ist ein Spaziergan­g, der keiner ist. Als Erstes

sieht man sich mit Ingenieure­n an, ob sich auf der Strecke etwas zum Vorjahr verändert hat. Dabei bevorzugen die Fahrer das Rad. Den Rivalen geht man dabei lieber aus dem Weg.

6 Gibt es eigentlich ein Ersatzauto?

ANTWORT: Nein. Wenn es gekracht hat und das Auto beschädigt wurde, muss es wieder zusammenge­baut werden. Es gibt Ersatzteil­e. Ab Samstag ist der Zeitplan so eng, dass man sich keinen Crash leisten kann.

7 Wie kommt ein Fahrer zu seiner Startnumme­r, wie Auer zur 22?

ANTWORT: Man darf sich seine Nummer auswählen. Meine Wunschnumm­er war die Elf, die war aber bereits an Meister Marco Wittmann vergeben. So fiel die Entscheidu­ng auf die 22. Die letzte zu vergebende wäre übrigens die 99.

8 Was versteht man unter „Slow Zone“?

ANTWORT: Nach einem Unfall wird entschiede­n, ob ein SafetyCar auf die Strecke kommt. Damit wird stark ins Renngesche­hen eingegriff­en. Deshalb gibt es alternativ eine „Slow Zone“, in der der Pilot nur mehr 80 km/h fahren darf.

9 Was kann man verstellen, wenn man das Set-up verändert?

ANTWORT: Alles Mögliche, aber begonnen wird immer mit dem Luftdruck und dem Heckflügel. Und dann schaut man, ob die ganzen Simulation­en, die man sich erarbeitet hat, auch in der Realität passen.

10 Wie wird der Fahrer trotz Boxenfunkv­erbots informiert?

ANTWORT: Die einzige Chance ist die Boxentafel. Dort gibt es aber meist nur den Hinweis, dass er an die Box muss. Bei 260 km/h ist das kaum zu sehen und der Fahrer ist wie in allen anderen Entscheidu­ngen auf sich allein gestellt. Und genau das ist das Ziel – dass der Fahrer die letzte Verantwort­ung hat.

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RED BULL CONTENT, GEPA (2) Der Titelkampf im Deutschen Tourenwage­n-Masters ist so spannend wie nie zuvor
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Benjamin Raich und Max Franz fahren im Audi-TT-Cup
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Auer wurde Trainingsz­weiter

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