Beinfreiheit für Herrn Rossi
Ein angeschlagener Valentino Rossi raste beim Qualifying beim GP von Aragon auf Platz drei.
Drei Wochen ist es her, als Valentino Rossi sich Schienund Wadenbein gebrochen hatte. Unabhängig vom Ausgang des heutigen Grand Prix von Aragon ist die Sensation perfekt. Denn der Italiener startet auf seiner Yamaha aus der ersten Reihe. Nur der spanische Markenkollge Maverick Vinales sowie Landsmann Jorge Lorenzo (Ducati) waren auf dem Kurs in Alcaniz schneller als der neunfache Weltmeister. Rossi: „Ich bin sehr happy, dass ich hier sein kann. Nach ein paar Tagen war die erste Krücke weg, jetzt am Wochenende hab ich auch die zweite zur Seite gelegt. So gesehen kann man sa- gen, das Motorrad fahren tut mir gut. Ich nehme Schmerzmittel, sonst könnte ich den Stiefel nicht anziehen. Aber es ist nur eine Tablette.“
Erst am Donnerstag hatte der aktuelle WM-Vierte von den Rennärzten die Start-Freigabe erteilt bekommen. Danach testete er, ob er den Belastungen
wirklich gewachsen ist. WMSpitzenreiter Marc Marquez (Honda) wurde fünfter. Der Finne Mika Kallio verpasste mit der KTM als Zwölfter die Top Ten um weniger als zwei Zehntelsekunden. Der Plan des „il Dottore“: „Wir haben auch viel gespielt mit etwas tiefer gelegten Fußrasten“, verrät Rossi.
Bei seinen privaten Tests in Misano fuhr er auf einer Yamaha R1 an zwei Tagen 20 Runden, in Aragon waren es am ersten Tag zwölf Umläufe. Was Ausdauer-Tests betrifft, stellte Ros- si mit einem Schmunzeln klar: „Ich werde mir die Renndistanz von 23 für Sonntag aufsparen.“
In Italien tauchte zuletzt das böse Gerücht auf, das Theater um Rossis Verletzung sei nur Show gewesen. Rossi wäre aber nicht Rossi, wenn er darauf nicht prompt eine Antwort wüsste: „Fragt doch den Arzt. Ich kann euch die Röntgenbilder jetzt nicht zeigen, aber dafür meinen Fuß.“Danach demonstrierte der neunfache Weltmeister tatsächlich sein arg lädiertes Bein.