Mitreißende Klänge
Das Shenzhen Symphony Orchestra faszinierte.
Kaum jemand kennt hierzulande Shenzhen. Dabei hat die südchinesische Stadt nördlich von Hongkong über 13 Millionen Einwohner. Von dort stammt das gleichnamige Symphonieorchester, das als eines der besten im Lande gilt und jetzt mit rund 110 Musikern nach Klagenfurt anrückte.
Neben der kurzen „Vocalise“von Rachmaninow konnte man sich auch an seinen „Symphonischen Tänzen“erfreuen. Das Werk erklang in dunklen Farben und voller Lebendigkeit, mit vielen Zitaten, einem melancholischmakabren Walzer und dem „Dies irae“-Motiv im letzten Teil. Dieser wurde bis zur wilden Raserei eines veritablen Totentanzes gesteigert. Das Orchester unter dem exzellenten und exakt zeigenden Dirigenten Renchang Fu musizierte das enorm anspruchsvolle Werk nicht immer mit den gewünschten leiseren Tönen, aber ungemein mitreißend, präzise, farben- und akzentreich.
Zuvor erklang noch schillernd das „Capriccio espagnol“von Rimski-Korsakow.
Im Gepäck hatten die Musiker aber auch Chinesisches mit dem Konzert für Pipa und Orchester von Zhou Long. Basierend auf einer populären chinesischen Geschichte ist dieses Stück von westlicher und östlicher Tradition beeinflusst. Die hell klingende chinesische Schalenhalslaute wurde von Hongyan Zhang, eine der bekanntesten Pipaspielerinnen, hochvirtuos bedient. Jubel und zwei chinesische Volkslieder als Zugaben!