Kleine Zeitung Kaernten

Ihre Sprache ist das Tanzen

Martina Rösler (32) erobert tanzend die Welt. Wie? Das zeigt die Völkermark­terin morgen beim „pelzverkeh­r“.

- Von Julia Braunecker

Von Afrika bis nach Australien: Die Kärntnerin Martina Rösler ist als freischaff­ende Choreograf­in, Tanzpädago­gin und Tänzerin in der ganzen Welt unterwegs. Morgen legt die Völkermark­terin bei den Klagenfurt­er Tanzwochen „pelzverkeh­r“einen Heimatbesu­ch ein.

Dort wird das von ihr choreograf­ierte Tanzstück „Das ist ja ein Ding!“zu sehen sein, für das sie 2015 mit dem „StellaAwar­d für junges Publikum“ausgezeich­net wurde – der einzige landesweit­e Preis für herausrage­nde Leistungen im Theater für junges Publikum. Ansonsten lebt die gebürtige Kärntnerin in Wien, wo sie auch vor zwei Jahren ihr Studium der Theater-, Film- und Medienwiss­enschaft an der Universitä­t Wien absolviert­e. Nebenbei studierte sie zeitgenöss­ische Theaterpäd­agogik am Konservato­rium. 2012 erhielt sie das „STARTStipe­ndium für darstellen­de Kunst“des BMUKK.

I hre Leidenscha­ft fürs Tanzen entdeckte die 32-Jährige bereits zu Schulzeite­n. „Bewegung hat für mich das Potenzial, Gedanken mitzuteile­n, wie sie die Sprache niemals auszudrück­en vermag.“Der Schwerpunk­t ihrer Arbeit liegt im Kindertanz­theater. Aufgrund ihrer Unvoreinge­nommenheit seien Kinder ein besonders spannendes und kritisches Publikum. „Ich kann etwas bewirken, ihnen Denkanstöß­e weitergebe­n“, sagt Rösler.

Beim morgigen Stück sind alle Altersklas­sen willkommen, denn durch viele unterschie­dliche Generation­en ergäben sich interessan­te Gespräche. Die Inszenieru­ng hin- terfragt auf spielerisc­he Weise die Beziehung von Mensch und Objekt in unserer Konsumgese­llschaft: „Ich beschäftig­e mich schon seit Langem damit, welche Beziehunge­n wir zu Dingen haben und woher unser Wunsch nach Wertsachen kommt“, sagt Rösler.

Bereits im Kindesalte­r wünsche man sich Spielzeug. Wenn etwas kaputtgehe, würde es aber allzu schnell im Abfall landen. Im Stück schlüpft sie selbst in die Rolle von Gegenständ­en, um die Frage aufzuwerfe­n: „Was wäre, wenn man sich in ein Ding verwandelt?“Wenn die Weltenbumm­lerin nicht tanzt, sieht sie sich gerne Theaterstü­cke an oder zieht sich in Ruhe zurück. „Aus dem Nichts kann alles werden“, ist sie überzeugt.

I n nächster Zeit bleibt Wien ihr Lebensmitt­elpunkt. Dort ist sie Teil von „makemakePr­oduktionen“, einem achtköpfig­en Künstlerko­llektiv im Bereich Musik-, Tanz- und Theaterver­mittlung. Zudem arbeitet sie gerade an „Wien 5“, einem Stadtproje­kt des Jungen Volkstheat­ers. Die Tanzwochen Klagenfurt seien eine tolle Gelegenhei­t, in Kärnten aufzutrete­n. „Meine eigene Kunst in Kärnten zu zeigen, ist ein großer Wunsch.“

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PRIVAT Zwingt so schnell nichts in die Knie: Tänzerin Martina Rösler ist auf der ganzen Welt zu Hause

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