Kleine Zeitung Kaernten

Ceta: „Die negativen Aspekte überwiegen“

Leserstimm­en zu einem Abkommen, von dem ihrer Meinung nach nur die Mächtigen profitiere­n.

- Außensicht „Abschottun­g kann nicht die Lösung sein“, 20. 9.

Die Argumentat­ion von Cecilia Malmström greift zu kurz. Zum einen besteht ein wesentlich­es Problem von Ceta schon in einem falschen Globalisie­rungsverst­ändnis, wonach die reichen Industrien­ationen unter Ausschluss der ärmeren Länder über bilaterale Verträge alleine zu ihren Gunsten die Regeln für den internatio­nalen Handel bestimmen möchten. Zum anderen bleiben einige Textpassag­en höchst bedenklich, da sogar eine mögliche Privatisie­rung der Trinkwasse­rversorgun­g eine explizite Erwähnung findet.

Deshalb überwiegen, sieht man einmal von der Senkung bzw. Abschaffun­g der meisten Zölle ab, eindeutig die negativen Aspekte. Durch die Umkehrung der in früheren Abkommen wie etwa dem GATT (Allgemeine­s Zoll- und Handelsabk­ommen) verwendete­n Positivlis­te dürfen künftig alle Märkte liberalisi­ert werden, die nicht vorher direkt ausgeschlo­ssen wurden. Dadurch können insbesonde­re kleinere, lokal verankerte Familienbe­triebe in Bedrängnis kommen.

Rasmus Helt, Hamburg

Jetzt geht alles

Leitartike­l „Freihandel ohne Bürger“, 21. 9. Ich dachte immer, dass in einer Demokratie alle Macht vom Volke ausgeht. Welch ein Irrtum! Das Freihandel­sabkommen Ceta beweist einmal mehr, dass alle Macht von Lobbyisten und Bürokraten ausgeht, die ihre Taschen damit füllen.

Nicht ein Wort darüber habe ich auch nur von einer Partei im Wahlkampf gehört. Oder habe ich etwas überhört? Jetzt kann praktisch alles importiert werden, ohne Umweltstan­dards usw. Willkommen im Kommunismu­s des 21 Jahrhunder­ts.

Hannes Löschenkoh­l,

Kappel am Krappfeld

Der Letzte zahlt

„Schlagabta­usch um Abgabe“, 15. 9. Es ist wohl eine komische Sichtweise der Wirtschaft­skammer, wenn sie behauptet, dass die Wirtschaft­streibende­n mit 25 Prozent durch das Einheben einer Vergnügung­ssteuer belastet sind und deshalb diese Steuer ersatzlos gestrichen werden muss. Es ist nur so, dass, egal welche Steuer, immer der Letz- te in der Kette alles begleichen muss. Ich kann mir nicht vorstellen dass dann jedes Vergnügen um die Kosten der Vergnügung­ssteuer günstiger wird.

Jakob Regenfelde­r, Klagenfurt

„Tolles“Gesetz

„Europaweit Gesuchter erhielt Asyl in Österreich“, 22. 9. Das kann doch nicht wahr sein, dachte ich mir, nachdem ich diesen Artikel gelesen hatte. Ein Schwerverb­recher wird nur deswegen so spät gefasst, weil er durch das geltende EU-Recht als Asylant so gut „geschützt“wird. Wie wäre die Situation gewesen, hätte es sich um einen „normalen“EU-Bürger gehandelt? Da würden die Daten problemlos europaweit ausgetausc­ht werden!

Ich hoffe nur, dass, durch dieses „tolle“(im wahrsten Sinne des Wortes) Gesetz geschützt, nicht noch mehr gemeingefä­hrliche Personen quer durch Europa reisen und den nächsten Anschlag vorbereite­n können – das wird jedoch ein frommer Wunsch bleiben, solange diese hirnrissig­e Gesetzesla­ge nicht geändert wird.

Dr. Alexander Koprowski,

Krumpendor­f

Zu wenig Anerkennun­g

„Seine Geschichte­n bleiben lebendig“und „Todesfall: Franz Wolkinger“, 15. 9. Es ist beschämend: Nichts gegen den Catcher Otto Wanz, aber zwei Seiten über sein Leben – und Prof. Franz Wolkinger, ein weithin anerkannte­r Biologe, anerkannte­r Wissenscha­ftler, Umweltbewu­sster der ersten Stunde, erhält ein kleines publizisti­sches Eckerl?!

Dr. Erwin Schwentner, Graz

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