Ein Villacher ist bei Lokomotiv am Zug
Paul Ullrich (31) erzählt über seine Eindrücke aus der KHL. Zwerger gilt in der Schweiz als große Entdeckung.
Das wahre Russland wird nicht in Schlagzeilen dargestellt. Schon gar nicht aber in Filmen. Paul Ullrich ist zur Überzeugung gelangt, dass das wahre Russland irgendwo nach Moskau beginnt. Und genau hier, fünf Autostunden von der Kreml-Stadt entfernt, ist Lokomotiv Jaroslawl angesiedelt. Der Villacher gehört seit August dem Trainerstab des traditionsreichen KHL-Klubs an. „Alles ist sehr modern. In Österreich hat man oft ein falschen Bild von Russland. Die Stadt ist wunderbar und einige der hippen Restaurants findet man nicht einmal in Wien“, erzählt der 31-Jährige.
Viel Zeit für Erkundungen bleibt Ullrich aber nicht. Als sogenannter Skills Coach bei Lokomotiv ist er für die Feinheiten zuständig. Eislaufen, Schussund Stocktechniken fallen in sein Repertoire. Zusätzlich zur KHL-Truppe drillt er noch zwei MHL-Teams, die aus dem hauseigenen Nachwuchs gebildet werden. Auswärtsreisen von Helsinki bis Peking bleiben ihm allerdings erspart. „Wir betreuen etwa 70 Spieler intensiv. Die tägliche Zeit auf dem Eis beträgt über drei Stunden. Richtig aufwendig ist aber die Büroarbeit“, erzählt Ullrich. Videosequenzen müssen Spielern wie Trainern von den Übungen zu- gänglich gemacht werden. Interessanter Aspekt: Spieler werden intern von Trainern benotet und erhalten die Resultate ausgehändigt.
Behilflich ist Ullrich klarerweise ein Dolmetsch: „Ein paar Wörter kann ich schon sprechen. Aber nicht für Unterhaltungen.“Auch nicht für Bestellungen in Lokalen. „Google hat hier eine Funktion, dass sogar mit Handy-Kamera die Speisekarten übersetzt werden“, berichtet der Villacher grinsend.
Beeindruckend sei für ihn speziell die Arbeit mit den Jaroslawl-Stars Max Talbot, Brandon Kozun oder Petri Kontiola. „Sie haben immer ein offenes Ohr und wollen sich stets verbessern“, verrät Ullrich und fügt hinzu: „Langsam tauen auch die Russen auf. Es ist für sie unüblich, über individuelle Schwächen offen zu diskutieren. Lokomotiv ist wirklich eine sehr fortschrittliche Adresse.“
Als tolle Adresse avanciert auch der Schweizer Erstligist Ambrì-Piotta für den Vorarlberger Der
21-jährige Flügelstürmer hält bei vier Toren und vier Assists nach sechs Partien für die Tessiner. Schon jetzt wird er von eidgenössischen Eishockey-Experten als große Entdeckung bezeichnet. „Ambrì ist eine gute Wahl gewesen. Ich kann mich in der Top-Formation perfekt weiterentwickeln“, sagte Zwerger gegenüber lokalen Medien.
ÖEHV-Verteidiger
mer fehlte zuletzt Lugano mit Rippenbruch. Wie auch Klotens Patrick
Obrist (Bauchmuskel).
Solide Vorstellungen zeigten Österreichs Schweden-Legionäre. Karlskrona-Stürmer
Konstantin Komarek drückte dem 3:0-Sieg gegen Mora seinen Stempel auf (ein Tor, ein Assist). Malmö mit Lukas Haudum ist sogar ein ausgezeichneter Start gelungen. Die Redhawks liegen in der Tabelle auf dem zweiten Platz. Zuletzt siegten sie gegen Brynäs mit 5:1. Der junge Linzer brachte es bisher auf einen Assist.
In der NHL steht die obligate Testspiel-Phase auf dem Programm. Michael Raffl wurde zuletzt bei den Philadelphia Flyers in der vierten Linie geführt (mit Scott Laughton und Matt Read).
Michael Grabner stand bei den New York Rangers (1:2 gegen New Jersey Devils) in der zweiten Formation, an der Seite von Top-Talent Lias Anderson und Stürmerstar Rick Nash. In der Nacht auf Dienstag könnte es zum ersten Duell der beiden Villacher kommen.