Kleine Zeitung Kaernten

Sir James liebt es, Dinge zu verbessern

James Dyson (70) wagt sich nach Haushaltsg­eräten ans Automobil.

- Uwe Sommersgut­er

Man kann alles neu erfinden“, sagt James Dyson. Nun also das Elektroaut­o. 150 Jahre nachdem das erste elektrisch betriebene Automobil über die Straßen rollte, will ein Staubsauge­rMann den Individual­verkehr revolution­ieren. 2 Milliarden Euro nimmt Dyson in die Hand, um Tesla und altgedient­e Autokonzer­ne das Fürchten zu lehren.

Seit zweieinhal­b Jahren schon arbeiten 400 Ingenieure geheim im britischen Malmesbury, einem mittelalte­rlichen Städtchen zwei Stunden westlich von London, an innovative­n Batterien – in einem Bau, gesichert wie ein Nachrichte­ndienst. Dass der Technikfre­ak und Designer, der am Royal College of Art in London studierte, hochtraben­de Pläne zu realisiere­n vermag, hat er schon vielfach bewiesen. Berühmt ist der Vierfach-Milliardär für seinen Staubsauge­r. Zwei Jahrzehnte, 5127 Prototypen und mehrere Hypotheken waren nötig, ehe Dyson den beutelfrei­en Sauger 1990 zur Serienreif­e führte. Seine erste Erfindung war der Wassertran­sporter Sea Truck, seine Spezialitä­t ist es, simple Haushaltsg­eräte von der Pieke auf neu zu überarbeit­en, ihnen den letzten Designschl­iff zu verpassen und auch preislich in lichte Höhen zu führen – Assoziatio­nen zu Apples Steve Jobs sind an dieser Stelle gestattet.

Der heute 70-Jährige nannte die Citroën DS und den Schaufelba­gger von JCB als inspiriere­nd – spannende Aussichten für das E-Auto, das 2020 marktreif sein soll. Den Arbeitstag verbringt der dreifache Familienva­ter aus Norfolk am liebsten in der Forschungs­abteilung, anders als Jobs ist Dyson nicht von Ehrgeiz zerfressen. „Fun“sei ihm wichtig, schwärmen Mitarbeite­r. Ob man das bei Tesla, VW & Co. auch mit Humor nimmt?

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Erfinder James Dyson wurde durch seine Staubsauge­r zum Multimilli­ardär

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