Kleine Zeitung Kaernten

Der Blick beim EU-Gipfel richtet sich auf Macron

Frankreich­s Präsident erläutert in Estland noch einmal exklusiv seine Reformidee­n. Auch die deutsche Kanzlerin wird befragt.

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Die deutsche Kanzlerin Angela Merkel hat die Europa-Reden von Frankreich­s Präsident Emmanuel Macron und EU-Kommission­spräsident Jean-Claude Juncker „außerorden­tlich“begrüßt. Beide seien wichtige Bausteine auf dem Weg zur Weiterentw­icklung der EU und der Eurozone, sagte Merkel vor dem informelle­n Abendessen der EUStaatsun­d Regierungs­chefs in der estnischen Hauptstadt Tallinn.

Merkel lobte bei ihrem ersten EU-Gipfel nach ihrer Wiederwahl aber vor allem die Rede Macrons. Es gebe „ein hohes Maß an Übereinsti­mmung auch zwischen Deutschlan­d und Frankreich“, fügte sie hinzu. „Allerdings müssen wir noch über Details sprechen“, sagte die Regierungs­chefin. „Insofern sehe ich jedenfalls eine gute Grundlage in der Rede des französisc­hen Präsidente­n, hier intensiv zwischen Deutschlan­d und Frankreich weiterzuar­beiten.“Macron kündigte an, den 27 anderen Staats- und Regierungs­chefs am Auftaktabe­nd noch einmal ein exklusives Kurzrefera­t zu halten.

Nach dem gemeinsame­n informelle­n Abendessen zum traditione­llen Start am Vorabend des eigentlich­en Gipfels wollen die 28 Staats- und Regierungs­chefs der Europäisch­en Union heute über die weitere Digitalisi­erung Europas beraten, also unter anderem über den Ausbau des schnellen Internets, Datenausta­usch und Cybersiche­rheit.

Es gibt bei dem Gipfel unter estnischer Ratspräsid­entschaft keine Tagesord- nung, alle sollen frei diskutiere­n können. Drei weitere wichtige Themen neben der Digitalisi­erung und der EU-Reform werden der Brexit, die Asylpoliti­k und der Ausgang der Bundestags­wahl in Deutschlan­d sowie die schwierige Regierungs­bildung sein.

Denn je nach Ausgang der Gespräche wird das große Auswirkung­en auf die Reformbemü­hungen haben. Vor allem die FDP hat als ein möglicher Koalitions­partner in einem Dreierbünd­nis mit Merkels Union und den Grünen europapoli­tische Forderunge­n aufgestell­t. So traten die Liberalen im Wahlkampf für eine harte Haltung in Verhandlun­gen mit den verschulde­ten Südstaaten ein. Deshalb vermuten politische Analysten, dass Merkel in Tallinn zurückhalt­ender auftreten wird.

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APA Frankreich­s Präsident Macron begrüßt die deutsche Kanzlerin Merkel in Tallinn

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