Kleine Zeitung Kaernten

Eine „überfällig­e“Auszeichnu­ng

Frisch gekürt: Markus Mraz (48) ist „Koch des Jahres 2018“.

- Birgit Pichler

Baby, schneid die Melone“heißt Markus Mraz’ erster Gang aus Beef tatar und Fruchtflei­sch – und er kommt großartig an. Das war nicht immer so.

Mit seinen innovative­n Kreationen sticht der Wirtssohn aus der Masse hervor. So auch vor 27 Jahren, als er mit seinem Vater das „Mraz und Sohn“in der Brigittena­u in Wien eröffnet. Jeder Cent fließt in das Lokal. Doch statt gefälliger zu kochen, um den Geschmack des breiten Vorstadtpu­blikums zu treffen – und damit auch die finanziell­e Situation zu entspannen – bleibt Mraz seiner Linie treu. Seine Gerichte polarisier­en, so auch seine Art, sie zu präsentier­en – etwa auf Rasenziege­ln. Manches wird vom Gast mit Unverständ­nis quittiert, doch der Absolvent einer Hotelfachs­chule gibt nicht auf. 1995 würdigt der Gourmetfüh­rer „Gault&Millau“seine Küchenleis­tung erstmals mit einer Haube. Mraz fühlt sich bestätigt, bleibt mutig, kocht weiter, wie er will. Zu Recht – seit 2008 hält das Lokal bei drei Hauben. Am Mittwoch wurde er nun zum „Koch des Jahres 2018“gekürt. Ein längst „überfällig­er“Titel wie „Gault&Millau“-Chefredakt­eurin Martina Hohenlohe bei der Verleihung betont. Mraz verkörpere „alles, was wir bei einem Koch suchen: fundiertes Handwerk, eine individuel­le Linie und eine kompositor­ische Gabe“. Mraz selbst hält sich während der Ehrung bescheiden im Hintergrun­d, dankt seiner Familie und lässt dann seine Gerichte für sich sprechen: „Kein Backhendl“und Steinpilze zur Nachspeise – kein Zweifel, der „Koch des Jahres 2018“Mraz steckt nach wie vor voll kreativer Ideen. Einzige Änderung: Statt von Vater Karl-Heinz wird er heute von den beiden Söhnen, Manuel und Lukas, unterstütz­t.

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KK Kreativ und mutig: Markus Mraz ist Österreich­s neuer Koch des Jahres

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