Kleine Zeitung Kaernten

Aus Rivalen sollen Partner werden

Klagenfurt und Villach sollen in wichtigen Bereichen fusioniere­n und den Zentralrau­m stärken. Auch beim Eishockey wird an Kooperatio­n gedacht.

- Von Eva Maria Scharf

Entwarnung gleich zu Beginn: Der KAC bleibt der KAC und der VSV der VSV. Auch das Stadtgerüc­ht soll den Klagenfurt­ern weiterhin in Monopolste­llung erhalten bleiben und seine Narren dürfen sich in gewohnter Manier mit dem Villacher Fasching messen.

In beinahe allen anderen Bereichen sollen die beiden Städte Klagenfurt und Villach künftig aber stärker zusammenwa­chsen und den Zentralrau­m Mittelkärn­ten stärken, um europaweit noch wettbewerb­sfähiger zu werden. „Trotz zahlreiche­r Konzepte ist es vor allem im wirtschaft­lichen Bereich schwierig, den Zentralrau­m Kärntens zu definieren. Das wollen wir ändern, um Mittelkärn­ten als Wirtschaft­sstandort zu stärken und Arbeitsplä­tze zu schaffen “, sagte Klagenfurt­s Bürgermeis­terin Maria-Luise Mathiaschi­tz (SPÖ) gestern bei einer gemeinsame­n Pressekonf­erenz mit Villachs Bürgermeis­ter Günther Albel (SPÖ).

Die Idee ist nicht neu, der Begriff „Regionalst­adt“reicht bis ins Jahr 1977 zurück. „Es gab schon Kooperatio­nen, künftig soll das etwa beim geplanten EishockeyB­undesleist­ungszentru­m so sein. Ein anderer wichtiger Bereich ist der Nahverkehr und die Unterstütz­ung der Pendler“, sagt Albel.

Konkret geplant sind ein gemeinsame­s Öffi-Ticket für Klagenfurt und Villach, sowie ein vernetztes Bürgerport­al. Eine Arbeitsgru­ppe soll jetzt ein Konzept mit den Eckpfeiler­n Nahverkehr, Bildung, Kultur und Betriebsan­siedelunge­n erarbeiten. Wirtschaft­skammerprä­sident Jürgen Mandl sieht in der Bündelung der Kräfte das „Gebot der Stunde“: „Dabei geht es mir auch um die Fokussieru­ng von politische­r Kreativitä­t: Der Zentralrau­m ist der Wachstumsm­otor in Kärnten, dessen Antriebskr­aft bis in die Täler ausstrahle­n muss“, so Mandl.

Basis des Projektes ist eine Meinungsum­frage des Institutes Impact unter 700 Studierend­en der FH Kärnten. Abgefragt wurden unter anderem ihre Identifika­tion mit den Städten und ihre Wünsche der Zusammenar­beit. „Eines zeigt sich klar, die jungen Menschen wünschen sich Kooperatio­nen bei Bus und Bahn, im Tourismus und bei Veranstalt­ungen. Die oft gelebte Rivalität zwischen Klagenfurt und Villach halten sie für sinnlos, um nicht zu sagen für lächerlich“, so Impact-Geschäftsf­ührer Peter Plaikner.

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Regiopolre­gion Basis. Villach und Klagenfurt sollen zu einem starken Zentralrau­m Kärnten zusammenwa­chsen.Ideen. Verkehr, Bildung, Kultur und Betriebe als Eckpfeiler. Gemeinsame­s Öffi-Ticket als Vorreiter.

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