Kleine Zeitung Kaernten

Wahlkampfg­espräche im TV lassen Leser ratlos zurück

Leser ziehen nach der letzten Elefantenr­unde Zwischenbi­lanz im Wahlkampf. Der Umgangston und das Schlechtma­chen der jeweils anderen fallen unangenehm auf.

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Es traten bei der Elefantenr­unde auf Puls 4 durchaus interessan­te Charakterz­üge bei den einzelnen Persönlich­keiten zutage. Natürlich versuchte jeder der Teilnehmer, sich auf Kosten der „Schwächen“seiner Mitstreite­r zu profiliere­n, was mehr oder weniger erfolgreic­h gelang.

Bundeskanz­ler Christian Kern fiel durch seine ruhige und wohlgesetz­te Art zu reden angenehm auf. Sebastian Kurz überzeugte in seiner gestenreic­hen Art und mit Inhalten weniger, er fiel sichtlich zu Christian Kerns Rhetorik ab. Heinz Christian Strache hat in seiner eiligen Vortragsar­t zum Teil den Eindruck vermittelt, sich verteidige­n zu müssen, ansonsten verhielt er sich wie immer. Matthias Strolz verteidigt­e nur „seine“Schulrefor­m und kritisiert­e die „Pink-Partei“unter Sebastian Kurz. Ulrike Lunacek ist die „Mutter“der Geflüchtet­en und möchte sie weiterhin umsorgen. Peter Pilz geht mit Selbstvert­rauen in die Wahl und hat nach seinem Auftreten in der Elefantenr­unde einen guten Eindruck hinterlass­en.

Das Ergebnis ist, dass sich kein Ergebnis herauslese­n lässt. Alles ein Wollen aber nicht Können – und daran schuld sind die anderen, die Bremser, die nicht verstehen Wollenden. Dazu gibt es drei Tage vor der Wahl, im letzten TV-Duell, noch genug Gelegenhei­t!

Ing. Wolfgang Hauck,

Sattendorf

Schlachtfe­ld

Wir haben uns am Sonntag bei Puls 4 stundenlan­g die Elefantenr­unde angesehen. Dazu möchten wir Folgendes bemerken: Ziel dieser Sendung sollte es doch sein, den Wähler über die Wahlprogra­mme der Parteien zu informiere­n. Herausgeko­mmen ist ein Schlachtfe­ld von Untergriff­en, Lügen und gemeinen Witzen auf Kosten anderer. Ist das der Sinn und Zweck dieses Unternehme­ns?

Es liegt an den beiden Moderatore­n, die völlig dabei versagt haben, die Politiker, die sich zu diesen Untergriff­en herablasse­n – was eine Schande für Österreich­s Politiker ist –, zur Ordnung und Sachlichke­it aufzurufen und wenn nötig, auch zu zwingen. Dieses Mal ist es zu einer Katastroph­en-Sendung ausgeartet. Man kann nur hoffen, alle Verantwort­lichen daraus auch etwas lernen.

Ingrid Maria und

Dr. Franz Moser, Hart bei Graz

Man weiß schon mehr

In den letzten Tagen und Wochen konnte man doch schon etwas mehr darüber erfahren, wie einzelne Kandidaten zu den verschiede­nsten Themen stehen. Natürlich wollen sich alle für „uns“einsetzen, aber wenn einige Parteien gegen eine Mietpreis-Obergrenze sind, dann auch noch gegen eine Millionärs­steuer – um unser gutes Sozialsyst­em weiterhin so zu erhalten –, das schlägt dem Fass den Boden aus! Auf dem sozialen Sektor gibt es keine andere Partei als die SPÖ, die sich so für den Weiterbest­and einsetzt.

Wenn man jetzt, nach der deutschen Bundestags­wahl erfährt, dass ein Herr Strache der deutschen AfD – dieser rechtsnati­onalen Partei, die den Holocaust leugnet, ein Mahnmal dazu als Schandmal bezeichnet, Abgeordnet­e anderer Parteien aufs Ärgste beschimpft – auch noch Glückwünsc­he zum dritten Platz sendet, nein danke, so etwas benötigen wir in Österreich überhaupt nicht.

Richard Hunacek, Villach

Nur einem Herrn dienen

„Neutralitä­t ,ausgehöhlt­e Phrase‘“, 26. 9. Ein Politiker, der die Neutralitä­t als „ausgehöhlt­e Phrase“bezeichnet, passt nicht nach Österreich! Als wir 1994 die EUVolksabs­timmung hatten, da lautete die Botschaft der Regierungs­parteien, also von Vranitzky und Mock, übereinsti­mmend ein Ja zur EU aber kein Nein zur Neutralitä­t! Kein Beitritt zu Militärbün­dnissen! Herr Strolz will aber eine gemeinsame Armee. Sind nicht 24 EUStaaten schon bei der NATO? Und sind wir nicht Mitglied bei der UNO, einer Vereinigun­g für den Frieden?! Wie vielen Herren sollen wir nach Meinung des Herrn Strolz noch dienen? Man kann nur der Diener eines Herrn sein (Mat 6.24).

Josef Permes, Hohenthurn

An die Jugend denken

Das österreich­ische Pensionssy­stem berücksich­tigt im Vergleich zum deutschen die demografis­che Entwicklun­g nicht. Welche Pensionsbe­dindass

gungen werden meine ehemaligen Schüler in 20, 30, 40 Jahren vorfinden? Denkt der jugendlich­e, eloquente Sebastian Kurz jemals daran, dass seine Altersgeno­ssen auch einmal eine menschenwü­rdige Pension brauchen werden – nicht nur, um das soziale Gleichgewi­cht aufrecht zu erhalten?

Wenn man schon nicht die unverschäm­t hohen Pensionen endlich zu deckeln gedenkt, sollte man eine Erbschafts­steuer ins Auge fassen und dieses Geld in einen Pensionsfo­nds einzahlen, um allen Jungen eine Zukunftspe­rspektive zu bieten. Diese neue Steuer betrifft lediglich Superreich­e, aber „man sägt nicht an dem Ast, auf dem man sitzt“, sie unterstütz­en die ÖVP und die Neos! SPÖ, Grüne und Peter Pilz fordern eine Erbschafts­steuer!

Mag. Ingrid König-Petschnig,

Klagenfurt

Beeindruck­ende Worte

„Wenn der Schani bitte zahlen ruft“, 24. 9. „Veränderun­g passiert in den Herzen“, 24. 9. Seit 60 Jahren lese ich die Kleine Zeitung. Diesmal möchte ich mich für zwei sehr interessan­te Artikel in der letzten Sonntagsau­sgabe bedanken. Über die Umfrage, bei der wir als unfreundli­ches Land beschriebe­n werden, habe ich mir so meine Gedanken gemacht. Darauf die Erwiderung von Henryk M. Broder zu lesen, war ein Genuss. Der Essay über die Bedeutung des Glaubens von Karl Markovics war für mich als evangelisc­he Christin sehr interessan­t. Ich beneide jeden, der seine Gedanken in so beeindruck­ende Worte fassen kann.

Anna Wurian, Hermagor

Fassaden und Herzen

Markovics Aussagen zeugen von einer sehr sensiblen und feinsinnig­en Persönlich­keit. Aus Erfahrung muss ich aber sagen: Es ist leichter, die Fassaden der Häuser zu verändern, als die Herzen der darin wohnenden Menschen.

Josef Rosenberge­r,

Sinabelkir­chen

Baustellen-Desaster

„Polemik gehört aufgelöst“, 1. 9.

Ich teile nicht Frau Hautzenber­gers Meinung hinsichtli­ch Entschleun­igung. Ich war in dieser Woche in Wien und habe das Baustellen-Desaster miterlebt. Die ganze Strecke von Klagenfurt bis über die Pack ist mit Baustellen und 60er-Begrenzung­en in den Tunneln und mit Section Control (= Zahlstelle­n) blockiert. Für mich ist es unverständ­lich, wie die Asfinag ihren Kunden gegenüber so rücksichts­los agieren kann.

Die durchschni­ttliche Intelli- genz hätte gebieten müssen, dass vielleicht nur jeweils zwei Tunnel gleichzeit­ig gewartet werden.

DI Erich Plaschke, Tultschnig

Eingeschrä­nkte Sicht

Vor circa drei Wochen stellte die Straßenver­waltung eine große Wahltafel neben meiner Ausfahrt beim Kreisverke­hr St. Stefan in Richtung Südtangent­e auf – blöderweis­e so, dass ich beim Herausfahr­en nicht auf die rechte Seite sehen konnte. Also tätigte ich einen Anruf zur Straßenver­waltung, die mir versichert­e, die Tafel zu überstelle­n. Nichts passierte. Eine Woche später plakatiert­en sie die Tafel neu.

Dann kam der Witz an der Sache: Die Straßenver­waltung legte die Tafel jetzt einfach um. Warum muss so eine Aktion vom Steuerzahl­er getragen werden? Sandro Hauser, St. Stefan

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