Das Maß ist voll! Bayern-Stars sorgen für Ancelotti-Rauswurf
Bayern München hat Trainer Carlo Ancelotti entlassen, weil die Spieler revoltierten. Willy Sagnol übernimmt interimistisch.
Immer wieder war von Unruhe bei Bayern München zu lesen und hören. Und immer wieder haben die Bayern durch gute Leistungen bzw. hohe Siege die Kritiker zum Schweigen gebracht. Nach dem 0:3 gegen Paris Saint-Germain waren die Verantwortlichen aber gezwungen, zu handeln. Eine Krisensitzung wurde angekündigt, die Entlassung des Trainers ist es geworden. „Die Leistungen unserer Mannschaft seit Saisonbeginn entsprachen nicht den Erwartungen, die wir an sie stellen. Das Spiel in Paris hat deutlich gezeigt, dass wir Konsequenzen ziehen mussten. Das haben Hasan Salihamidzic und ich Carlo heute in einem offenen und seriösen Gespräch erklärt und ihm unsere Entscheidung mitgeteilt“, sagte der Vorstandsvorsitzende Karl-Heinz Rummenigge. Ancelotti soll in der französischen Hauptstadt vor dem ChampionsLeague-Spiel am
Mittwoch ein Blatt mit den elf Namen der Startelf an die Tafel des Besprechungsraumes geheftet haben und dann wortlos den Raum verlassen haben. Immer mehr Führungsspieler sollen mit den Entscheidungen des 58-Jährigen und der zu geringen Trainingsintensität alles andere als zufrieden gewesen sein. „Du kannst als Trainer nicht deine prominentesten Spieler als Gegner haben. Der hat in den letzten Tagen fünf wichtige Spieler auf einen Schlag gegen sich aufgebracht. Das hätte er niemals durchgehalten“, sagte Präsident Uli Hoeneß, der die Trennung als alternativlos bezeichnet hat. „Ich habe in meinem Leben einen Spruch kennengelernt. Der Feind in deinem Bett ist der gefährlichste. Deswegen mussten wir handeln.“
Vor allem die Personalentscheidungen in Paris wurden dem Italiener zum Verhängnis. Jerome Boateng musste auf der Tribüne Platz nehmen, für Mats Hummels, Franck Ribery und Arjen Robben blieb nur die Ersatzbank. Und so musste Ancelotti weichen – nach 454 Tagen und 43 Siegen, 8 Remis sowie 9 Niederlagen als Bayern-Trainer. Mit ihm wurden auch seine Assistenten Mino Fulco, Francesco Mauri, Giovanni Mauri und Sohnemann Davide Ancelotti freigestellt.
Nur Co-Trainer Willy Sagnol durfte bleiben. Der Franzose ist nun vorläufig Interimscoach des deutschen Rekordmeisters. Als heißeste Kandidaten für die Nachfolge Ancelottis gelten der vertragslose Thomas Tuchel, Julian Nagelsmann (Hoffenheim), Ralph Hasenhüttl (Leipzig) und Jürgen Klopp (Liverpool).