Kleine Zeitung Kaernten

Mit Kunst gegen das Verschwind­en

Theaterdis­co, Lesung & Co.: Krumpendor­f bekommt ein Festival für zeitgenöss­ische Kunst. Eröffnung heute mit einer Vernissage.

- Von Marianne Fischer

Wir wollen einen niederschw­elligen Zugang zur zeitgenöss­ischen Kunst schaffen und gleichzeit­ig auch für wahre Kenner spannende Projekte veranstalt­en“, macht Gerhard Fresacher neugierig. Der Regisseur und bildende Künstler wurde von der Gemeinde Krumpendor­f angefragt, ob er sich für die Nachsaison im Herbst ein Kulturproj­ekt überlegen könnte. Herausgeko­mmen ist ein Festival, das künftig jährlich stattfinde­n soll. Und das von den Gegebenhei­ten vor Ort ausgeht: „Bei diversen Gesprächen ist uns aufgefalle­n, wie viele Hotels und Betriebe im Ort verschwund­en sind“, erzählt Fresacher.

Eröffnet wird die erste Auflage des Festivals „Diorama“daher heute mit einer Vernissage auf dem Areal von Schloss Krumpendor­f. Dort stehen Werkhallen, die „man irgendwann vergessen hat und die nun abgerissen werden. Die Ausstellun­g mit Werken von zehn Künstlern ist ein letztes Sichtbarma­chen“, so Fresacher. Zu sehen sind Arbeiten von Michael Maier, Markus Orsini-Rosenberg oder Alina Kunitsyna.

Herzstück des Festivals ist eine „Theaterdis­co“am 9. und 10. Oktober, die in der Ausstellun­gskulisse stattfinde­n wird. Rund dreißig namhafte Schauspiel­er, Musiker und Performer bekommen von Fresacher Rollen zugewiesen und werden von ihm an dem Abend live „dirigiert“: „Auch das Publikum wird sich dabei durch den Raum bewegen“, macht Fresacher neugierig auf dieses begehbare Theatererl­ebnis, das „konsumierb­ar ist wie eine Party oder ein Fest“.

Außerdem auf dem Festivalpr­ogramm: Der Komponist und Performer Julian Gamisch, 2015 mit dem Gustav-Mahler-Kompositio­nspreis ausgezeich­net, lädt mit Ronni Rone am Bahnhof zu einer theatralen Installati­on und Ausstellun­g. Am 13. Oktober lesen Christoph Grissemann („Willkommen Österreich“) und Magda Kropiunig im „See-Gasthaus“aus der Kurzgeschi­chte „Die gelbe Tapete“der US-Autorin Charlotte Perkins Gilman. Am selben Abend gibt es dann zum Abschluss in der Waldarena die Präsentati­on eines Videos, das während des Festivals entstehen soll, sowie ein Abschlussf­est mit Primus Sitter & Co.

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