Tasten-Professor.
KÄRNTNER DES TAGES. Gert Prix, Musiker, Lehrer und Museumsbetreiber, ist nicht nur gerade 60 geworden, sein „Eboardmuseum“, das größte seiner Art, feiert 10. Geburtstag.
Gert Prix ist verrückt nach Orgeln und Keyboards. Sein „Eboardmuseum“feiert Jubiläum.
Fast wäre aus seiner musikalischen Laufbahn nichts geworden – und Schuld daran war eine Rothaarige. „Ich habe mit sieben Jahren angefangen am Klagenfurter Konservatorium Klavier zu lernen, aus schwerwiegenden Gründen habe ich dann aber mit etwa zwölf wieder aufgehört“, sagt Gert Prix, seit Montag 60-jähriger Musiker, Lehrer und Museumsbetreiber. Diese Rothaarige hieß Wilma und war immer im Fernsehen zu sehen, wenn gerade Klavier geprobt werden sollte. Aber am Ende verloren „Die Feuersteins“doch gegen die Musik und auch gegen eine andere Zeichentrick-Ikone.
Jetzt, ein paar Jahrzehnte, die man Prix nicht ansieht, später, gibt es einen guten Grund, zurückzuschauen. Seine Sammlung an elektronischen Tasteninstrumenten, von der ersten Hammond-Orgel bis zum modernsten Synthesizer, wuchs und wuchs, zuerst über das Fassungsvermögen der privaten Wohnung, dann über eine bereits öffentliche Zwischenstation hinaus. Seit genau zehn Jahren gibt es nun das Eboardmuseum am Klagenfurter Messegelände. 1700 Instrumente sind ausgestellt, auf denen Weltstars wie Stevie Wonder, Ray Charles oder Udo Jürgens gespielt haben. In dieser Zeit ist das Museum zum weltgrößten seiner Art geworden.
Prix ist aber kein Museumsdirektor, wie man ihn sich vorstellt. Das „Museale“ist nicht seine Sache. Zwar bewahrt er mit seinen Instrumenten einen wichtigen Teil der Musikgeschichte des 20. Jahrhunderts auf, seine „Museumsstücke“sind aber nicht hinter Glas und Absperrseil. Man darf sie anfassen, auf ihnen spielen und Prix setzt sich selbst gerne dazu und zeigt, was mit diesen technischen Wunderwerken al- möglich ist. Die Lockerheit hat auch mit dem zweiten Standbein zu tun, der Live-Musik.
Hier kommt wieder der erwähnte Zeichentrick-Held ins Spiel. Zwar endete die erste Phase der Musikausbildung mit zwölf, die erste eigene Band „Sir Donald“, benannt nach Donald Duck, folgte aber bald. „Es war eine fürchterlich schlechte Band“, sagt Prix, der damals 15 war. „Wir haben bei einem Bandwettbewerb ,Born to be wild‘ gespielt und in der Zeitung ist gestanden, es war eine Eigenkomposition.“Ein Jahr später wurde mit Heinz Köchl und dem heutigen Landesrat Rolf Holub „Three Tight“gegründet. In 26 Jahren und 5000 Auftritten erwarb sich die Band einen legendären Ruf – nicht nur rund um den Wörthersee, wo quasi in jedem Lokal gespielt wurde. Im Jahr 2000 folgten dann die „Beach Band“, wieder mit Holub, und diverse „Tribute-Geschichten“, vor allem im Museum.
Prix hatte „tolle Angebote, als Profimusiker bei Bands einzules