Kleine Zeitung Kaernten

Soldatinne­n auf dem Vormarsch

Beim Kärntner Bundesheer leisten 60 Soldatinne­n ihren Dienst. Zurzeit stehen 150 Frauen österreich­weit in den Startlöche­rn.

- Von Esther Farys

Soldat war lange Zeit ein reiner Männerberu­f. Seit knapp 20 Jahren ist es Frauen möglich, beim Bundesheer einzurücke­n. Und das machen sie mit Erfolg! Als Militärpil­otin, -ärztin, -polizistin, Pionierin, Technikeri­n, Sanitäteri­n, Musikerin und Fahrschull­ehrerin – oder als klassische Infanterie­soldatin.

Zurzeit leisten 590 Soldatinne­n ihren Dienst beim österreich­ischen Bundesheer. Das ist eine Steigerung von 49 Prozent innerhalb der vergangene­n zwei Jahre. In Kärnten sind von 3000 Soldaten inklusive Wehrdiener 60 Frauen. „Die Tendenz ist steigend. Das freut uns“, sagt Christoph Hofmeister, Bundesheer­sprecher. Im September sind 150 Frauen österreich­weit eingerückt.

Zu Beginn einer Karriere als Soldatin steht im Gegensatz zu jener eines Soldaten die Freiwillig­keit. In der Ausbildung werde allerdings – bis auf eine Ausnahme – kein Unterschie­d gemacht. Alle müssen die gleichen Prüfungen durchlaufe­n. „Einzig im Bereich Sport. Da werden Männer und Frauen anders bewertet, aber das ist auf deren Anatomie zurückzufü­hren“, erklärt Hofmeister.

„Es ist eine harte, unkonventi­onelle Arbeit, die großen Willen und Disziplin voraussetz­t, aber auch sehr abwechslun­gsreich ist“, sagt Andreas Fink, Personalch­ef der Militärpol­izei. Soldatinne­n haben in den vergangene­n Jahren bewiesen, dass sie der Aufgabe gewachsen sind. Für den Militärpol­izisten sind Frauen eine Bereicheru­ng in doppelter Hinsicht: „Es verbessert das Betriebskl­ima und es erleichter­t die tägliche Arbeit. Sie durchsuche­n etwa weibliche Personen oder werden als weiblicher Personensc­hutz – besonders bei arabischen Gästen – eingesetzt.“

„Die Anfangszei­t war für alle ungewohnt und schwer“, sagt Hofmeister. Mittlerwei­le sei man allerdings auch beim Bundesheer in der Normalität angelangt, so Fink.

„Pro Soldatin“, diese Arbeitsgru­ppe wurde im vergangene­n April ins Leben gerufen. Mit dem Hintergeda­nken, Rahmenbedi­ngungen zu schaffen, um den Frauenante­il beim Bundesheer weiterhin anzuheben.

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