Kleine Zeitung Kaernten

Caroline Pribassnig aus Grafenstei­n ist die neue Vize-Bundesschu­lsprecheri­n und setzt sich für modulare Oberstufe ein.

Caroline Pribassnig (17) ist neue Vize-Bundesschu­lsprecheri­n und setzt sich für die modulare Oberstufe ein.

- Von Esther Farys

Ich

bin eine gute Schülerin. Ich hatte noch nie Probleme. Ganz so große Sorgen macht mir die Matura nicht“, antwortet Caroline Pribassnig auf die Frage, ob sie dem letzten Schuljahr angesichts ihrer Aufgabe als neue Vize-Bundesschu­lsprecheri­n mit gemischten Gefühlen entgegenbl­ickt. Ihr ist das Selbstbewu­sstsein ins Gesicht geschriebe­n. Sie nennt es Ehrlichkei­t.

Die 17-Jährige ist aber auch das zweite Mal in Folge Landesschu­lsprecheri­n. „Es ist viel Arbeit, aber es gefällt mir sehr“, sagt die Grafenstei­nerin. „Erst recht, wenn ich sehe, dass unser Engagement etwas bewirkt.“Dabei spielt Pribassnig auf das Schülerpar­lament an, das im Zuge der Kärntner Verfassung­sreform im Sommer verankert wurde. Das sei wichtig, damit etwas vorangehe.

Als Sprachrohr der Schüler setzt sich Pribassnig dafür ein, dass eine modulare Oberstufe implementi­ert werden soll. „Die Oberstufe neu scheint mir sehr komplizier­t, dabei stellt sich mir die Sinnfrage“, sagt Pribassnig. „Ich finde es viel sinnführen­der, wenn sich Schüler ihre Fächer nach ihren Interessen aussuchen können. Der Fokus sollte auf der Individual­isierung liegen. Es wäre doch wünschensw­ert, wenn in einer Klasse nur motivierte, interessie­rte Schüler sitzen.“Außerdem könne man sich so auch besser der Talentförd­erung widmen.

An

ihrer eigenen Schule, dem Europagymn­asium in Klagenfurt, ist mit der Einführung des Freifachs „Politische Bildung“für die ehemalige Vize-Schulsprec­herin ein Herzenswun­sch in Erfüllung gegangen. „Es ist sehr wichtig, dass wir mit 16 Jahren wählen dürfen. Wir werden nur nicht darauf vorbereite­t. Das ist verantwort­ungslos“, bemängelt die 17-Jährige. „Politische Bildung“als Pflichtfac­h wäre der nächste Schritt für Pribassnig, die nächsten Herbst an der Uni Wien Jus und/oder Politikwis­senschafte­n studieren möchte.

Eine

Lehrerin bestärkte die Grafenstei­nerin fortwähren­d sich als Klassenspr­echerin aufstellen zu lassen. In der dritten Klasse war es dann endlich so weit und sie wurde gewählt. Danach folgten die anderen Positionen. Klar, dass da auch viel Arbeit während der Schulzeit erledigt werden muss. „Das ist gar kein Problem. Ich werde dafür immer freigestel­lt“, sagt Pribassnig, deren Funktion aber auch ihre Freizeit bestimmt.

Darüber sind ihre Eltern nicht immer glücklich. „Aber sie unterstütz­en mich, wo sie nur können“, sagt die Leseratte, die drei kleine Geschwiste­r hat. „Die freuen sich sehr, wenn sie mich in der Zeitung sehen.“

Es ist wichtig, dass wir mit 16 Jahren wählen dürfen. Wir werden

nur nicht darauf vorbereite­t. Das ist verantwort­ungslos.

Caroline Pribassnig

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TRAUSSNIG Im Europagymn­asium in Klagenfurt wird Caroline Pribassnig dieses Schuljahr die Matura machen

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