„Gefährlicher Pflege vorbeugen“
Nach dem Fall in Kirchstätten seien Gesundheits- und Sozialpolitik gefordert, meinen Leser.
„Gewalt und Missbrauch im Pflegeheim“, 27. 9., Leitartikel „Die Menschenwürde im Alter“, 28. 9.
Auch hier ist das gesamte System für diese Misere mitverantwortlich, und da ist die Politik im Sozial- und Gesundheitssystem gefragter denn je. Auch Pflegeheime müssen Gewinne schreiben und so werden die Ausgaben auf Kosten der Bewohner reduziert. Das heißt, es wird am Personal gespart, und auch Pflegematerial wird nicht ausreichend bereitgestellt (warmsatt-sauber). Somit ist der Grundstock einer gefährlichen Pflege von vornherein vorprogrammiert. Wenn dann noch unterqualifiziertes Personal eingesetzt wird, dann kann es genau zu solchen Vorfällen wie in Niederösterreich kommen.
Es gehören diese „Pflegekräfte“ohne Zweifel für ihre Untaten verurteilt. Dennoch ist auch das System dahinter zu hinterfragen, und dafür ist auch der Heimbetreiber mitverantwortlich. Es handelt sich zum Großteil um ausgebrannte Pflegekräfte, die solche Taten begehen, und so etwas muss ein Heimbetreiber, bzw. die jeweilige Pflegeleitung, rechtzeitig erkennen.
Es graut mir, wenn ich bedenke, dass seit dem Pflegeheimskandal Ende der 80er-Jahre in Lainz bis heute anscheinend nur unzureichend Vorsorgemaßnahmen in diese Richtung getroffen worden sind, sodass sich so etwas immer wieder und jederzeit in wohl jedem Pflegeheim wiederholen kann.
Karl Dudek, Graz
Treffende Beschreibung
Dieser sehr gute Leitartikel von Thomas Cik beschreibt genau, wie es um die Altenpflege in Heimen bestellt ist. Man könnte meinen, Herr Cik habe selbst gepflegt. Pflege hält man nur aus, wenn man die alten Menschen mag. Ein großes Dankeschön der Kleinen Zeitung für solch profunde Artikel. Ich war selbst 22 Jahre lang Pfleger und mute mir zu, zu wissen, was Pflegepersonen leisten oder leisten müssen.
Josef Wibmer, Matrei
Berufsverbot
Bezüglich des Pflegeskandales um ein Seniorenheim in Kirchstätten muss es zu einer Gesetzesänderung kommen. Wenn Personen unter Verdacht stehen, Misshandlungen an pflegebedürftigen Menschen begangen zu haben, muss ein vorübergehendes Berufsverbot in dieser Branche ausgesprochen werden. Dies ist dringend notwendig und muss im Anbetracht des Ausmaßes solcher Vergehen sofort gelten, da eine Wiederholungsgefahr nicht ausgeschlossen werden kann.
Sonja Spangl, Stainz
Zum Wohle der Schüler?
Jahrzehntelang war ich als Lehrer und Leiter an der Berufsschule Spittal beschäftigt. Immer wieder ist es vorgekommen, dass aufgrund politischer Entscheidungen Lehrberufe an andere Schulstandorte verschoben wurden. Nun betrifft es die Berufsgruppe der Friseure, die von Spittal abgezogen werden.
Bundessieger, Landessieger, Spezialausbildungen, positive Lehrabschlussprüfungen werden bald der Vergangenheit angehören, wenn der modernste Lehr-Frisiersalon Österreichs geschlossen wird und die Friseurlehrlinge in Zukunft von Heiligenblut nach Klagenfurt auspendeln müssen, weil die Landesregierung beabsichtigt, den Schulstandort Spittal für diese Gruppe zu schließen.
Damit wird die Arbeit großartiger Lehrer mit Füßen getreten. Wird hier wirklich zum Wohle der Schüler oder doch zum Wohle anderer parteinaher Personen gehandelt?
OSR Leonhard Weiher, Spittal