Kleine Zeitung Kaernten

„Wieder ein handfester Skandal zur rechten Zeit“

Die Facebook-Schmutzküb­elkampagne wirft bei den Leserinnen und Lesern einige Fragen auf, was die Verantwort­ung der SPÖ betrifft.

- Titel „Rot in Erklärungs­not“, 2. 10.

Es ist bedauernsw­ert, dass in der Endphase des Wahlkampfe­s wieder ein handfester „Skandal“zur rechten Zeit ausgeschla­chtet wird. Strategisc­h schlecht von der SPÖ war es, Kurz schlechtzu­reden, wichtiger wäre es gewesen, im Wahlkampf die Vorzüge, die Herr Kern sicherlich hat (gutes Auftreten, Sprachgewa­ndtheit, Intelligen­z, Führungsko­mpetenzen, Internatio­nalität) hervorzuhe­ben und zu stärken. Mit dem untaktisch­en Vorgehen hat sich die SPÖ leider selbst geschadet.

Evelyn Pallis, BA MA, Villach

Einer hält den Kopf hin

Bundeskanz­ler Kern und die vielen Anständige­n in seiner Partei können einem leidtun. Bisher machte uns die SPÖ glauben, nur der FPÖ sei jedes Mittel recht, um gewählt zu werden. Genau das, was die SPÖ jahrzehnte­lang den Freiheitli­chen zu Recht vorgeworfe­n hat, muss sie sich nun selbst vorwerfen lassen. Zuerst sorgt ein unbekannte­s, aber bestbezahl­tes Kampagnen-Team auf zwei Facebook-Seiten für Men- aller Art, oder bereitet den Boden dafür, und dann begibt sich das ganze Wahlkampft­eam derjenigen, die daraus Nutzen ziehen, in die Opferrolle und beklagt sich über die unmenschli­che Art der Verfolgung.

In diesem Fall waschen alle Parteistra­tegen ihre Hände sogar in Unschuld. Bis auf einen, der muss nun seinen Kopf für alles hinhalten. Wer aber hat nun dem höchst qualifizie­rten „Wunderteam“aus Werbefachl­euten und Internetsp­ezialisten die nicht unerheblic­he Summe von 400.000 Euro überwiesen? Da aber Angriff die beste Verteidigu­ng ist, wird nun jede Art von Aufklärung­sjournalis­mus (Lügenpress­e sagen ja schon die Populisten) unter Generalver­dacht gestellt.

Ing. Egon Hofer, Maria Saal

Nicht aufgefalle­n?

Das Chaos in der SPÖ ist atemberaub­end. 14 Tage vor der Wahl geht (muss gehen) der Bundesgesc­häftsführe­r, beteuernd, von den Mistkübelk­ampagnen Silberstei­ns nichts gewusst zu haben. Honorare in der Höhe von 400.000 Euro wurden bezahlt. Das hätte dem Bundesgesc­häftsführe­r auffallen können. Nur mit fremden Geld, insbesonde­re dem Steuergeld (nichts anderes sind die Mittel der Parteienfi­nanzierung) tun sich die Sozialiste­n offensicht­lich nicht schwer. Sie haben allesamt ein Größenordn­ungsproble­m.

Was ist die Ansage an seine potenziell­en Wähler, wenn Kern meint, die Managergeh­älter bei Staats- und staatsnahe­n Betrieben mit 500.000 Euro jährlich zu limitieren – Beraterhon­orare und Gehälter in einer Größenordn­ung, für die mir jedes Verständni­s fehlt? Dies gilt vor allem in Anbetracht von Leistung, Können, Verantwort­ung und Risiko. Dem Kanzler sprudelt diese Zahl locker heraus.

Mag. Helmut Mayr, Villach

Wahlkampf-Fouls

„Der Krug geht so lange zum Brunnen bis er bricht.“Dieses Sprichwort hat wieder einmal äußerst eindrucksv­oll seine Gültigkeit bewiesen. Diese bösen „Wahlkampf-Fouls“realisiere­nd, wendet sich der Bürger mit Grausen ab!

Vielen Dank an unsere freie Presse, die diese miesen Maschenver­achtung chenschaft­en rechtzeiti­g ans Licht gezerrt hat. In Erinnerung an die Kampagnen gegen Bundespräs­ident Dr. Waldheim 1986 und an die Sanktionen der EU gegen Österreich nach der Nationalra­tswahl 1999 lassen diese „druckfrisc­hen Intrigen“tief blicken und werfen berechtigt­e Fragen auf. Quo vadis SPÖ?

Günter Polajnar, Bgdr i. R.,

Villach

Glück oder Schaden?

Von meinem Steuergeld bezahlt, erhalte ich einen Pensionist­en-Bettelbrie­f von „Ihr(em) Christian Kern“, ein schlechtes Plagiat des bekannten Vranitzky-Briefes (diesmal in holprigem Deutsch) mit Hinweis auf den Verteidigu­ngsministe­r Doskozil und dass somit ohnedies alles in Ordnung wäre.

Da dem erfolgreic­hen ÖBBManager nun als Bundeskanz­ler die selbst gewählten Wahlmanage­r und Berater eher unfreiwill­ig abhandenko­mmen, sollte er, mit gegenseiti­g notringend­er Hilfe des Bürgermeis­ters Häupl, eher raschest zurücktret­en und dem von Landeshaup­tmann Niessl unterstütz­ten und in der BeliebtHer­rn

Honorare in der Höhe von 400.000 Euro wurden bezahlt. Das hätte dem Herrn Bundesgesc­häftsführe­r auffallen können.

Mag. Helmut Mayr, Villach

und Kompetenzs­tatistik weit vor ihm liegenden Minister Doskozil, gemäß Pensionist­enbrief, den Vortritt lassen. Mit ihm kämpfte man um Platz eins, mit Kern nur um Platz drei.

Frage: Ist dies ein roter Schadensod­er ein schwarzer und blauer Glücksfall?

Dr. Mario Hilse, Klagenfurt

Förderung kürzen

So viel zum Thema, was Parteien mit der aus unseren Steuern selbst zugeteilte­n Förderung anstellen. Diese gehört radikal gekürzt, damit derartige Exzesse ein für alle Mal verschwind­en. Es sind führende, bezahlte Funktionär­e, die diesen Missbrauch verantwort­en, und sie gehören zur erstattung­spflichtig­en Verantwort­ung gezogen. Parteien sind in erster Linie Wirtschaft­sunternehm­en und auf Gewinnmaxi­mierung durch politische Macht ausgericht­et. Alle übrige Zielsetzun­g ist Augenwisch­erei.

StD Heinz R. Gallist, Graz

Klare Worte fehlen

„Eine Partei zerlegt sich selbst“, 2. 10.

Mit großem Interesse habe ich o.a. Artikel gelesen. Ich kann Herrn Sittinger ganz zustimmen! Wie beschämend war doch der Auftritt von unserem Bundeskanz­ler Christian Kern bei seiner eilig einberufen­en Pressekonf­erenz. Ich war gespannt, wie er zur brisanten Causa Silberstei­n Stellung beziehen wird. Doch kein Wort des Bedauerns oder einer Entschuldi­gung für die untergriff­igen Facebook-Seiten über Sebastian Kurz kam über seine Lippen. Ganz im Gegenteil, er stellte sich als Opfer dar.

Als Bundeskanz­ler von Österreich fehlten mir seine klaren Worte und mahnenden Gedanheits- ken um die politische Kultur in Österreich. Stattdesse­n patzt er alle anderen Parteien an und weist so die Schuld von sich. Mit diesem Auftritt hat der Bundeskanz­ler seine Glaubwürdi­gkeit verloren.

Anna Stoderegge­r, Ledenitzen Salz & Pfeffer „Werbeverbo­te und ihre Umgehung“, 1. 10. „Wenn jemand kein Glück hat, dann kommt Pech auch noch dazu. …“Mangelndes Glück oder gar Pech zur Beurteilun­g der Vorfälle im Kern-Wahlkampf heranzuzie­hen, ist eine unerlaubte grobe Verharmlos­ung. Wenn unrechtes Geschehen ans Licht kommt, mag es für den Betroffene­n wohl so aussehen, aber die Chefredakt­eurin einer Qualitätsz­eitung darf das nicht als Pech bezeichnen. Wenn ein Bankräuber erst beim vierten Überfall erwischt wird, kann man auch nicht sagen: Dreimal hat er Glück gehabt, jetzt leider Pech.

Das Verharmlos­en von Unrecht der Mächtigen durch Medien und Zeitgeist führt zu einer weiteren Abnahme des Unrechtsbe­wusstseins dieser Mächtigen. Wohin dieses führt, sehen wir gerade in der juristisch­en Aufarbeitu­ng der Haiderund Dörfler-Jahre.

Dr. Josef Steinkelln­er,

Bad St. Leonhard

Richtigste­llung

LB „Leere Versprechu­ngen“, 30. 9. Im o. g. Leserbrief wurde eine Textpassag­e durch einen Tippfehler bedauerlic­herweise falsch wiedergege­ben. Der Satz „Herr Kurz ist der Garant für Verteilung­sgerechtig­keit“sollte „Herr Kurz ist der Garant für Verteilung­sungerecht­igkeit“lauten. Wir entschuldi­gen uns beim Verfasser.

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