Schmerzen muss man ernstnehmen
Seit 25 Jahren leistet das Schmerzzentrum am Klinikum Klagenfurt Pionierarbeit: Um die 100.000 Menschen leiden in Kärnten an Schmerzen.
Menschen mit Schmerzen leiden auch unter einem Rechtfertigungsdruck. „Doch für uns ist Schmerz das, was uns der Patient sagt“, erklärt Wolfgang Pipam, klinischer Psychologe und Psychotherapeut am Schmerzzentrum. Der Ansatz des Schmerzzentrums am Klinikum Klagenfurt war immer interdisziplinär – daher hatte die Psychotherapie immer schon einen hohen Stellenwert bei der Behandlung von Schmerzen.
Die kurz ZISOP (Zentrum für interdisziplinäre Schmerztherapie und Palliativmedizin) genannte Einrichtung nimmt jedes Jahr 3000 neue Patienten auf. Zwischen 95.000 und 115.000 Menschen mit chronischen Schmerzen gebe es in Kärnten allein. „Den größten Teil machen Rückenschmerzen aus“, sagt Primarius Rudolf Likar, Leiter und Gründer des ZISOP. Zehn Prozent aller Österreicher würden chronische Schmerzen entwickeln: Das reicht von der Wirbelsäule bis hin zum Tumorpatienten. Daher gehe es auch darum, dass zum Beispiel die postoperative Schmerztherapie sehr früh beginnt, um die Ausbildung chronischer Schmerzen zu verhindern.
Schmerz ist auch eine Frage des Alters: „Während 20 Prozent der jüngeren Patienten Schmerzen entwickeln, sind es im Alter bereits 50 Prozent“, sagt Primarius Likar. „Und im Jahr 2030 wird schon jeder vierte in Österreich über 65 Jahre alt sein“, ergänzte Sozialreferentin Beate Prettner. „Allein die Krankenstände bei chronischen Rückenschmerzen machen Kosten von 400 Millionen Euro aus“, sagt Prettner, die auch die Leistung des ZISOP hervorhob, dass