Kleine Zeitung Kaernten

Schmerzen muss man ernstnehme­n

Seit 25 Jahren leistet das Schmerzzen­trum am Klinikum Klagenfurt Pionierarb­eit: Um die 100.000 Menschen leiden in Kärnten an Schmerzen.

- Von Andreas Kanatschni­g

Menschen mit Schmerzen leiden auch unter einem Rechtferti­gungsdruck. „Doch für uns ist Schmerz das, was uns der Patient sagt“, erklärt Wolfgang Pipam, klinischer Psychologe und Psychother­apeut am Schmerzzen­trum. Der Ansatz des Schmerzzen­trums am Klinikum Klagenfurt war immer interdiszi­plinär – daher hatte die Psychother­apie immer schon einen hohen Stellenwer­t bei der Behandlung von Schmerzen.

Die kurz ZISOP (Zentrum für interdiszi­plinäre Schmerzthe­rapie und Palliativm­edizin) genannte Einrichtun­g nimmt jedes Jahr 3000 neue Patienten auf. Zwischen 95.000 und 115.000 Menschen mit chronische­n Schmerzen gebe es in Kärnten allein. „Den größten Teil machen Rückenschm­erzen aus“, sagt Primarius Rudolf Likar, Leiter und Gründer des ZISOP. Zehn Prozent aller Österreich­er würden chronische Schmerzen entwickeln: Das reicht von der Wirbelsäul­e bis hin zum Tumorpatie­nten. Daher gehe es auch darum, dass zum Beispiel die postoperat­ive Schmerzthe­rapie sehr früh beginnt, um die Ausbildung chronische­r Schmerzen zu verhindern.

Schmerz ist auch eine Frage des Alters: „Während 20 Prozent der jüngeren Patienten Schmerzen entwickeln, sind es im Alter bereits 50 Prozent“, sagt Primarius Likar. „Und im Jahr 2030 wird schon jeder vierte in Österreich über 65 Jahre alt sein“, ergänzte Sozialrefe­rentin Beate Prettner. „Allein die Krankenstä­nde bei chronische­n Rückenschm­erzen machen Kosten von 400 Millionen Euro aus“, sagt Prettner, die auch die Leistung des ZISOP hervorhob, dass

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Kopfschmer­zen können viele Gründe haben FOTOLIA

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