Grün, grün, grün sind alle meine Kleider Ökomode und Verzicht sind die Gegenbewegungen zu Fast Fashion. Über Kleidung zwischen Ökobilanz, Kaufrausch und Schrankleichen.
Lassen wir einmal – wie so oft beim Einkaufen – die Zahlen sprechen: In den 30er-Jahren hatte eine Frau durchschnittlich 36 Kleidungsstücke in ihrem Kasten, heute sind es im Schnitt 120. Die traurige Wahrheit ist aber, dass nur 15 Prozent davon wirklich genutzt werden. Beim Rest handelt es sich um Fehlkäufe, Schrankleichen oder im wahrsten Sinne des Wortes tote Hosen. Zu oft lässt man sich beim Einkaufen von Stimmungen, Trends oder Bildern in Hochglanzmagazinen leiten.
Gerade noch auf dem Laufsteg, schon in den Schaufenstern der großen Ketten: So könnte das Motto der „Fast Faberatung“: lauten, bei der sich Konzerne einen regelrechten Wettkampf liefern, wer als erstes die Kopien der aktuellen Kollektionen zum niedrigen Preis in den Geschäften hat. Bis zu 24 Kollektionen bringen die in Einkaufsstraßen omnipräsenten Firmen alleine in einem Jahr auf den Markt. Außerdem herrscht gefühlt 365 Tage „Sale“. Das bestätigen auch die Zahlen: Zwischen den Jahren 2000 bis 2015 sind die Kosten für Kleidung trotz des rapide gestiegenen Konsums nur um zehn Prozent gestiegen. Diese Umstände lassen Mode als Wegwerfprodukt erscheinen. Textilexpertin Michaela Knieli von der „umweltshion“ „Früher ist man beim Thema bewusster Kleiderkauf ins Detail gegangen: Zum Beispiel, welche Chemikalien für die Produktion verwendet wurden. Mittlerweile ist der beste Weg Vorhandenes länger zu tragen und so die Lebenszeit von Kleidung zu verlängern.“Ein Trend mit prominenten Anhängern wie der britischen Designerin Vivienne Westwood, die immer wieder dazu auffordert, das eigene Konsumverhalten kritisch zu hinterfragen. „Kauft weniger, sucht es sorgfältig aus, lasst es beständig sein“, predigte die Mutter des Punk ihren Studenten. Aber auch Herzogin Catherine klopft sie regelmäßig auf die Finger: „Es wäre gut, wenn sie dieselbe Garderobe öfter tragen würde.“