Kleine Zeitung Kaernten

Erik Demzcuk durchschwa­mm den längsten Fluss der Welt.

Erik Demzcuk meisterte das Abenteuer seines Lebens: Er ist den längsten Fluss der Welt durchschwo­mmen.

- Von Denise Maryodnig

Wie stellt man sich ein vor?Erikist in die der drei Demzcuk.Die wahrhaftig­esWolga, längste Antwort Monatenmit „Mit FlussDer 3530 dabei darauf Abenteuer 51-JährigeEur­opas, Kilometerd­urchschwom­men.hatte hat ich und nur lebensnotw­endigemein wie ein Stand-up-PaddleZelt, Verpflegun­gKleinigke­iten Welcheund Kleidung“, Dimensione­n erzählt sicher. dabei abspielten, sind fast nicht in Worte zu fassen. Ohne Sponsoren machte sich der Hobbysport­ler, wie er sich selbst bezeichnet, auf die Reise nach Russland. „Zu Beginn hatte das Wasser 14 Grad, drei Wochen hat es geregnet, dennoch habe ich versucht, 60 Kilometer pro Tag zu schwimmen. Je länger ich unterwegs war, desto mehr kam das Spirituell­e durch, das Gefühl, frei zu sein“, schildert Demzcuk, der jahrelang in Klagenfurt ein Kaffeehaus führte.

Momente der Sentimenta­lität gab es täglich. „Die Menschen, die selbst nicht viel haben, gaben mir ihr Essen, luden mich zu sich nach Hause ein. Die Gastfreund­lichkeit war unbeschrei­blich. Sie gaben mir praktisch ihr letztes Hemd, da fängst du an nachdenken.“Am späten Nachmittag suchte er sich immer Plätze am Ufer, machte Feuer, um wieder Kraft für den nächsten Tag zu tanken. Bei Schlechtwe­tter wurde er gezwungen, auch ein, zwei Tage zu pausieren. „Der Wind und die Wellen sind unberechen­bar, und was man nicht vergessen darf: An manchen Stellen ist die Wolga 30 Kilometer breit. Vor, hinter und neben dir siehst du nichts mehr außer Wasser.“

Eine äußerst kritische Situatione­n wurde beinahe zum Spielverde­rber. „Als ich einmal ans Ufer wollte, gab es nur eine fünf Meter Betonwand. Ich hatte einen trockenen Mund, obwohl ich im Wasser war, die Hände zitterten und die Wellen schlugen an die Wand. Da habe ich Angst bekommen und da bekam ich Hilfe“, erzählt der gelernte Textildesi­gner und Holzrestau­rator, der sich acht Monate lang täglich sechs Stunden, ohne Trainer, im Klagenfurt­er Hallenbad auf dieses Abenteuer vorbereite­t hat. „Du spielst schon mit deinem Leben, denn wenn etwas passiert, war’s das. Es gab Momente, in denen ich aufgeben wollte, aber ich habe bis zum Schluss gekämpft.“Sport brauche er als Ausgleich, „wie eine Droge, die glücklich macht“.

I n Russland wurde der Vegetarier, der während seines Wagnisses 14 Kilo abspeckte, wie ein Held gefeiert. Fernsehsta­tionen bekamen nicht genug von ihm. Dabei ist der gebürtiger Pole, der seit zehn Jahren in Kärnten lebt, gar nicht der Typ, der gerne im Mittelpunk­t steht. Das nächste Abenteuer dürfte also nicht lange auf sich warten lassen.

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 ?? KK (2) ?? Erik Demzcuk (vorne) in Aktion: Stand-upPaddle, Zelt, Verpflegun­g und Kleidung im Schlepptau
KK (2) Erik Demzcuk (vorne) in Aktion: Stand-upPaddle, Zelt, Verpflegun­g und Kleidung im Schlepptau
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Erik Demzcuk hat gut lachen: „Mission Wolga“ist erledigt

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