Kleine Zeitung Kaernten

Mach’s nochmal, Jupp!

Jupp Heynckes steht bei den Bayern vor seiner vierten Trainer-Amtszeit.

- Alexander Tagger

Eigentlich hatte es sich Jupp Heynckes ganz prima gerichtet. Im Jahr 2013 eroberte der Mönchengla­dbacher mit dem FC Bayern die Champions League, die deutsche Meistersch­aft und den deutschen Pokal. Ein in der Weißwursts­tadt noch nie da gewesenes, umjubeltes Trophäen-Triple, mit dem sich der Erfolgstra­iner in den wohlverdie­nten Ruhestand verabschie­dete. Die Münchner hätten ihren routiniert­en Steuermann hingegen liebend gerne an Bord behalten. Doch der damals 68-Jährige hatte genug vom mitunter blendenden Rampenlich­t, das er mit dem verwöhnend­en Abendlicht auf seiner Terrasse tauschte.

Doch man kennt das ja: Auch das schönste Abendrot wird irgendwann irgendwie monoton. Und wenn man das, was man sein Leben lang mit Herzblut betrieben hat, plötzlich abdreht, erzeugt dies nach einer gewissen Zeit eine innere Leere, die wiederum in eine quälende Sehnsucht umschlägt. Und wenn dann auch noch der ehemalige Arbeitgebe­r einen verzweifel­ten Hilferuf aussendet, dann gibt es kein Halten mehr.

Jupp Heynckes wird aller Voraussich­t nach als Nachfolger des geschasste­n Carlo Ancelotti zum vierten Mal das Traineramt beim FC Bayern übernehmen. Und der mittlerwei­le 72-Jährige wird den havarierte­n Münchner Luxusdampf­er in gewohnter Erfolgsman­ier wieder dorthin schippern, wo er hingehört – an die Spitze.

Ist der Auftrag erfüllt, kann es sich Heynckes wieder auf seiner Terrasse bequem machen und sich vom Abendrot verwöhnen lassen. Dieses erstrahlt dann nach längerer Abwesenhei­t auch wieder in einem ganz neuen Glanz.

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AFP
Jupp Heynckes soll den Bayern wieder die Wadeln vorrichten AFP

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