Stefan Thaler (24) kellnert und schreibt Lieder. Am Freitag erscheint das erste Album des Ebenthaler Künstlers.
Stefan Thaler (24) heißt gar nicht so. Was viel wichtiger ist: Der Liedermacher hat sein erstes Album fertig.
Die einen machen ihren Gefühlen im Internet Luft, andere, wie Stefan Thaler, schreiben Lieder. „Um ein oder zwei Uhr früh entstehen die besten Songs. Oft wache ich mit der Melodie im Kopf auf, der Text kommt dann wie von alleine“, erzählt der 24-Jährige, der eigentlich Stefan Skreinig heißt. Der Künstlername Thaler leitet sich von seiner Heimat Ebenthal ab. „Ich wollte den privaten Stefan von dem, der auf der Bühne steht, trennen“, sagt der Sänger, der seit seiner Kindheit Musik macht.
Im Sommer nahm ihn das Lable Watts-Music unter Vertrag, am Freitag präsentiert er im Klagenfurter Club „stereo“sein deutschsprachiges Debütalbum „Alle Zeit der Welt“. Darin dreht es sich um Liebe, Freundschaft und den Drang nach Aufbruch. „Es ist ein bunter Mix geworden, auch was den Stil angeht. Von Pop-Balladen bis zur Partynummer.“
S chon in der Kindheit hat er auf Papas Gitarre herumgezupft, später ist er auf Schlagzeug umgestiegen. „Sechs Jahre habe ich mich auf dem Schlagzeug ausgetobt. Doch als ich auf die Villacher Tourismusschule wechselte, musste ich aufhören.“Da für Thaler ein Tag ohne Musik ein verlorener ist, griff er wieder zur Gitarre und brachte sich das Spielen mit 15 Jahren selbst bei. Es folgten die ersten Texte, die „allesamt schnulzige Liebeslieder“waren, schmunzelt er.
Ein halbes Jahr später stand der Sänger und Songwriter zum ersten Mal auf einer Bühne – beim Bewerb „Kärnten rockt“. Für den Sieg hat es nicht gereicht, gewonnen hat er trotzdem: Erfahrung. „Und das Wissen, dass ich die Leute mit meiner Musik begeistern will“, sagt Thaler, der im Klagenfurter Café Domgassner kellnert. Nach diesem Auftritt war Thaler fünf Jahre als „The One And Only“in der Szene unterwegs, bis er auf den jetzigen Künstlernamen umgestiegen ist. Damit wurde nicht nur er, sondern auch seine Musik erwachsen, und die Texte wur- den deutsch und tiefsinniger. „Das Beste ist, live zu spielen“, sagt der Punk/Rock/MetalFan, der im November auf Deutschland-Tour gehen wird. Star-Allüren sind fehl am Platz, aufgetreten wird, wo man ihn hören will. „Ich liebe Hut-Konzerte. Man spielt in Bars und stellt einen Hut hin. Diejenigen, die meine Musik mögen, werfen Geld hinein. In Deutschland ist das ganz normal.“Thaler war aber auch schon Vorband von Julian le Play, Flowrag, Tagträumer und Bilderbuch. Und spielte am Nova-Rock-Festival.
D och sein Herz schlägt nicht ausschließlich für die Musik, sondern auch für Freundin Luisa. Ansonsten sucht der 24Jährige bei Radtouren einen Ausgleich. Oder: Inspiration für neue Songtexte.