Spannender Wettlauf um die Nummer eins
Rot oder Blau, wer wird stärkste Partei, das ist in Kärnten am Sonntag die Frage. Der Ausgang der Nationalratswahl ist Stimmungsmacher für die Landtagswahl.
Keine Plakatwälder, nur einzelne Großveranstaltungen, keine heftigen Streitigkeiten, kaum Untergriffe – in Kärnten unterschied sich der Wahlkampf für die Nationalratswahl am Sonntag deutlich von der Bundesebene. Die Parteien und Kandidaten liefen hierzulande im Schatten der Wiener Schlammschlacht um die Mandate. Während die Bundes-Spitzenkandidaten von eine Fernsehkonfrontation zur nächsten eilten, setzten die Kärntner Wahlkämpfer auf klassische Methoden: Zielgruppenbetreuung, Hausbesuche, Präsenz bei Veranstaltungen. Nicht zuletzt deshalb, weil die finanziellen Mittel bei allen Parteien knapp sind und das Hauptaugenmerk bei allen schon dem kommenden Landtagswahlkampf gilt.
In Hinblick auf den 1. März 2018 ist in Kärnten am Sonntag die spannende Frage, welche Partei die Nummer eins sein wird – SPÖ oder FPÖ. Auch wenn die Wähler bei Nationalratsund Landtagswahlen sehr unterschiedlich abstimmen, wird das jetzige Ergebnis ein Stimmungsmacher für das nächste Jahr sein.
Für FPÖ-Generalsekretär Herbert Kickl ist „Kärnten das freiheitliche Hoffnungsgebiet“. Kärntens SPÖ-Chef Landeshauptmann Peter Kaiser räumt selbst ein, dass seiner Partei der erste Platz nicht sicher ist. Denn bei der letzten Nationalratswahl im Jahr 2013 errang das von Jörg Haider hinterlassene orange BZÖ noch über zehn Prozent und Frank Stronach fast sieben Prozent. Stimmen, die damals zulasten der blauen FPÖ gewonnen wurden.
BZÖ und Stronach kandidieren nicht mehr. Wandern deren Wähler zurück zu den Freiheitlichen, dann könnte die FPÖ die SPÖ überholen. Den Ausschlag in die eine oder andere Richtung werden aber nicht die Landes-Spitzenkandidaten Philip Kucher (SPÖ) und Erwin Angerer (FPÖ) geben. Entscheidend