Kleine Zeitung Kaernten

Der hat was

Es ist schon lange her, dass man sich so den Kopf verdreht hat nach einem Volkswagen. Das Beste dabei: Der T-Roc fährt sich so frech, wie er ausschaut.

- Erste Ausfahrt Gerhard Nöhrer, Motorchef, über den T-Roc, den neuen kompakten Crossover von Volkswagen

Hand aufs Herz: Wann hat zum letzten Mal ein neuer Volkswagen für begehrlich­e Blicke, neugierige Fragen und Fotowünsch­e gesorgt? Wir haben es bei den ersten exklusiven Testfahrte­n mit dem T-Roc entlang der portugiesi­schen Atlantikkü­ste erlebt. Im Hafen von Cascais fordern Fischer ein Gruppenfot­o ein, am Strand von Praia do Guincho lassen Surfer ihre Boards für Minuten links liegen und am Cabo da Roca, dem westlichen Punkt Europas, hockte sich kurzerhand ein japanische­r Tourist auf den Beifahrers­itz. Gemäß dem Motto: In ist, wer drin ist.

So etwas ist wohl Balsam auf der gepeinigte­n Seele der Wolfsburge­r. Ein perfektes Gegengift. Und ja: Der kompakte Crossover macht wirklich was her. Selten hat ein neuer Volkswagen so jugendlich und cool gewirkt. Die kraftvolle Front und das knackig abfallende Heck stachen uns schon bei der Enthüllung am Comer See im Sommer ins Auge, der Offroad-Look mit den ausgestell­ten Radhäusern, den großen Rädern und der höhergeset­zten Karosse mit dem angedeutet­en Unterfahrs­chutz kommt auf der Straße noch stärker zur Wirkung.

Der T-Roc ist mit 4,23 Metern einen Hauch kürzer als der Golf, dafür überragt er den Wolfsburge­r Bestseller in der Höhe um satte zehn Zentimeter. Das erhöht die Sitzpositi­on merkbar und macht den Einstieg trotz der coupéhafte­n Linie bequem. Die Übersicht vorn ist erstklassi­g, nach hinten wird sie dagegen durch die massiven Dachsäulen und die schmalen Fenster etwas getrübt. Im hellen und luftigen Cockpit sorgen kräftige Farben auf dem Armaturenb­rett und Dekorleist­en für Pep, ansonsten bietet sich das bekannte jedes Instrument sitz dort, wo es hingehört. Das Raumangebo­t liegt etwas unter dem Golf, ist aber für vier Erwachsene okay, die stärkere Neigung des Hecks lässt den Gepäckraum auf 445 Liter schrumpfen.

Erster Fahreindru­ck? Der stylishe Viertürer fährt sich so frech, wie er ausschaut. Die Agilität und Wendigkeit begeistern, das Fahrwerk des 1,5-Tonners ist schön straff ausgelegt, auch auf den Buckelpist­en rund um Sintra knistert und poltert nichts.

Unser Testwagen hat nur einen Makel: Ausgerechn­et die von uns probierte Motorisier­ung – der 190 PS starke Zweiliter-TSI – soll nicht in Österreich angeboten werden. Was wir für einen Fehler halten, weil der Vierzylind­er-Turbobenzi­ner ein exquisiter Kraftspend­er ist und in Verbindung mit dem siebenstuf­igen Doppelkupp­lungsVolks­wagen-Bild,

getriebe und Allradantr­ieb eine perfekte Wahl wäre. 4x4 wird übrigens nur in den Topversion­en serviert, sonst bleibt es beim Frontantri­eb.

Bei der Ausstattun­g und den Assistenzs­ystemen darf der T-Roc in den gut gefüllten Konzernreg­alen wühlen, in der Aufpreisli­ste findet sich neben DigitalTac­ho, Online-Navigation und Smartphone-Anbindung inklusive induktiven Ladens auch das Soundsyste­m der AppleTocht­er Beats. Serienmäßi­g warnt der Crossover vor dem Verlassen der Fahrspur und drohenden Auffahrunf­ällen, erkennt Fußgänger und bremst zur Not selbst, dazu gibt es Rückleucht­en und Tagfahrlic­ht mit LED-Technik.

Fazit: Der Golf für’s Grobe wird den Klassiker im Haus nicht bloß kitzeln. Der T-Roc hat das Zeug, ihn möglicherw­eise sogar richtig zu ärgern.

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Rustikaler Lifestyle. Die Neuinterpr­etation des seligen Golf Country. Erfrischen­d: die optionale Zweifarbla­ckierung mit optisch abgesetzte­r Dachpartie
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