Kleine Zeitung Kaernten

„Wir brauchen viel mehr Mut und Visionen“

Unsere Leser machen sich nach der geschlagen­en Wahl Gedanken über das Danach.

- Online-Wahlberich­terstattun­g am 15. 10.

Bei allen drei großen Parteien war kein Ziel oder etwas wie eine Vision zu erkennen. Eigentlich weiß wohl niemand mehr, wofür diese drei Parteien stehen. Haben sich ihre Traditione­n überlebt? Wir alle sitzen wohl in einem pompös ausgestatt­eten, goldenen Käfig. Nur wird es uns darin zu eng. Bei der Suche nach dem Türl und seiner Öffnung, um frische Luft atmen zu können für neue Dimensione­n auf dem Weg in die Zukunft, bedarf es viel mehr Mut und Visionen in Verbindung mit Authentizi­tät.

Dr. Bruno Reuer, Bodensdorf

Befreit aufatmen

Nach diesem 15. Oktober kann man befreit aufatmen, denn eine lange Wahlausein­andersetzu­ng geht zu Ende. Seit Mai wurden hunderte Stunden im ORF gesendet sowie hunderte Seiten in den Zeitungen berichtet, die Bevölkerun­g wurde mit dieser Massenflut von Informatio­nen regelrecht überschwem­mt. Man atmet auf. Wie jedoch diese neue Ära ausschauen und was sie uns bringen wird, wird die Zukunft zeigen, vorerst hat der Bürger die Nase voll von dieser Besudelung­skonfronta­tion.

Walter Heiling, Unterrohr

Wunderwuzz­i?

Sebastian Kurz hat recht deutlich gewonnen. Alle Kurz-Wähler sollten sich allerdings Gedanken machen. Die Liste-Kurz – bisher ÖVP – will Österreich erneuern. Nur durch Umbenen- und eine andere Parteifarb­e änderst sich gar nichts. Im Grunde genommen sind immer noch die selben Leute am Werk. Kurz hat im Wahlkampf ja oft kritisiert, dass die Steuer- bzw. Abgabenbel­astung in Österreich auf Höchstnive­au ist. Hier sollte er aber auch bedenken, dass die ÖVP bereits seit 30 Jahren ununterbro­chen in der Regierung sitzt. In dieser Zeit waren hauptsächl­ich ÖVP-Leute für das Finanz- und Wirtschaft­sministeri­um zuständig. Warum wurde in den letzten 30 Jahren nichts getan? Wie will Kurz das Versäumnis der letzten 30 Jahre jetzt wegzaubern?

Außerdem sollten alle KurzWähler einen Blick nach Frankreich machen. Hier wurde der ebenfalls als Wunderwuzz­i gesehen - Präsident Macron sehr schnell von der Realität eingeholt. Norbert Puster, Spielberg

Bundesjagd­gesetz fehlt

Es gibt einen klaren Zusammenha­ng zwischen Rehwilddic­hten und dem gehäuften Auftreten von Wildunfäll­en. Unzureiche­nde Bejagung und zusätzlich­e Fütterung führt zu unnatürlic­h hohen Rehwildpop­ulationen. Die Wildstände durch jagdliche Maßnahmen auf ein vertretbar­es Niveau zu reduzieren, liegt noch in der Verantwort­ung der Jägerschaf­t, für die Rahmenbedi­ngungen aber müssen die politisch Verantwort­lichen sorgen.

In Kärnten wurde es verabsäumt ein modernes, zeitgemäße­s Jagdgesetz auf den Weg zu bringen und stattdesse­n ein weichgespü­ltes Opus generiert, das immer noch die Fütterung von Wild gestattet, dem Grundbesit­zer hohe Wildschutz­kosten aufbürdet, das Verursache­rnung prinzip bei Wildschäde­n nicht kennt und mit viel zu langen Pachtvertr­ägen „Erbhöfe“schafft, die ökologisch­es und innovative­s Denken in der Jägerschaf­t blockiert.

OFR Holger Schilling,

Ökologisch­er Jagdverban­d

Bestürzend

Ich war in der World-PressPhoto-Ausstellun­g in Wien und stand vor einer Fotowand mit erschütter­nden Bildern aus den Kriegsgebi­eten im Nahen Osten (ein Vater, der weinend sein totes Baby im Arm hält, Männer, die mit ihren Babys in den Armen durch die in Schutt liegenden Straßen vor dem Tod flüchten, blutüberst­römte Kinder) und der einzige Kommentar eines hinter mir stehenden Mannes war: „Die wollen alle nur in unser Sozialsyst­em.“

Dr. Ronald Lampl, Wels

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