Kleine Zeitung Kaernten

Nach Kollision mit Auto verendete in Feistritz/Gail ein mehr als 150 Kilo schwerer Braunbär. Lenker unverletzt.

150-Kilo-Bär verendete nach der Kollision mit einem Auto. Straßenarb­eiter fanden den toten Koloss durch Zufall. Nun wird er untersucht.

- Von Thomas Macher

Zuerst wussten sie gar nicht, ob der Bär tot oder lebendig ist. „Wir haben ihn zufällig in der Nähe der Straße liegen gesehen. Mit einer Schneestan­ge haben wir ihn angetastet, um zu sehen, ob er sich noch rührt“, berichtet Franz Moritz von der Straßenmei­sterei Hermagor. Gemeinsam mit seinem Kollegen Wolfgang Mick war er Montagfrüh zu einer Unfallstel­le auf der L 27 in Feistritz an der Gail gerufen worden: „Wir wussten nicht, dass ein Bär angefahren wurde. Wir hatten nur den Auftrag, dort aufzuräume­n.“

Die Kollision mit dem Koloss war einige Stunden zuvor passiert. Gegen 2.20 Uhr in der Früh fuhr Zeitungszu­steller Pa-

wandeep Singh seine übliche Runde (siehe Interview).

Da krachte es. Der Bär war gegen die rechte Seite von Singhs Transporte­r geprallt. „Ich habe sofort gebremst, aber es hat nichts mehr gebracht“, erzählt der 22-jährige Klagenfurt­er. Singh passierte zum Glück nichts. Er sah noch, wie sich der Bär davonschle­ppte. Etwa 30 Meter weiter fand er sein Ende. Er war rückwärts in ein Rohr gekrochen. Der mächtige Schädel ruhte im Gras, als die Straßenarb­eiter das Tier fanden; fast so als würde er schlafen.

„Es ist natürlich ein schlimmer Unfall, aber auch besser für alle, dass der Bär bald verendet ist“, sagt Wildbiolog­e Thomas Huber, der das tote Männchen untersucht­e. Hätte er schwer verletzt überlebt, wäre der Bär wohl sehr aggressiv gewesen. „Nicht auszudenke­n, was passiert wäre, wenn ihn jemand in diesem Zustand gefunden hätte“, sagt Huber. Auch Singh hatte Glück, dass ihm nichts geschehen ist. Denn der Bär sei „schon ein fester Petz“gewesen, meint Wildbiolog­e Huber: Die Waage stoppte bei 150 Kilogramm; mehr kann sie nicht anzeigen.

Huber schätzt, dass der Bär älter als fünf Jahre ist. Er wird jetzt in Klagenfurt an der veterinärm­edizinisch­en Anstalt des Landes untersucht werden. Dort soll die genaue Todesursac­he geklärt werden. DNA-Proben des Tieres werden ebenfalls genommen. Dadurch soll festgestel­lt werden, ob der Bär ein Bekannter ist. Im Gailtal waren in der Vergangenh­eit immer wieder Bären gesichtet worden.

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WEICHSELBR­AUN (4) Der tote Bär wurde am Montagvorm­ittag mit einem Kran geborgen und dann abtranspor­tiert. Er wird nun in Klagenfurt untersucht. Das Männchen wiegt über 150 Kilogramm und dürfte älter als fünf Jahre sein
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Wolfgang Mick und Franz Moritz mit ihrem Chef Reinhard Krieber

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