Gründlich, impulsiv, ehrgeizig
Der erste deutsche Teamchef ist auch Steirer.
Sich selbst beschreibt er als Realist, mit beiden Beinen im Leben stehend. Franco Foda wirkt unnahbar, stets nach Perfektion strebend, ohne jeden Makel, wortgewandt. Das ist der Fußball-Trainer Franco Foda. Ein Zeitgenosse, der unangenehm sein kann, weil er seinen Weg geht, sich nicht beirren lässt, ehrgeizig den Erfolg sucht. Seine deutsche Gründlichkeit hat er auch nach 20 Jahren in Graz nicht abgelegt. Kann er nicht, will er auch nicht. Trotzdem fühlt er sich als Steirer und natürlich als Österreicher.
Es gibt aber auch den privaten Franco Foda: ein humorvoller Genussmensch mit karitativer Ader, mitunter nachdenklich. Sein Lebensmotto: „Unten ist nicht oben und oben ist nicht unten. Aber wenn ich unten bin, ist unten oben. Das heißt: Nie aufgeben, immer positiv denken“, erklärt Foda.
Und wie deutsch ist Franco Foda wirklich? Im 51-Jährigen steckt mehr Italiener, als man glauben würde. Foda ist Sohn einer deutschen Mutter und eines italienischen Vaters. Bis zum siebenten Lebensjahr besaß er sogar die italienische Staatsbürgerschaft, wuchs mit zwei Brüdern und einer Schwester „in einfachen Verhältnissen“in Mainz auf, entdeckte seine Liebe zum Fußball mit sechs. Mit Lebensliebe Andrea ist er seit 30 Jahren verheiratet, zwei Söhne (Sandro/27, Marco/25) hat das Paar. Und seit 1997 ist er „Steirer“, damals kam er zu Sturm. Und hat Graz seither nie wirklich verlassen.