Musikfan gibt Takt im Parlament vor
Parlamentsdirektor Harald Dossi sorgt für reibungslose Abläufe.
Das Mammutprojekt der Generalsanierung des Parlamentsgebäudes am Ring hat Harald Dossi (56) erfolgreich auf Schiene gebracht, die Übersiedlung in das Ausweichquartier klappte. An Arbeit wird es dem seit 2012 amtierenden Parlamentsdirektor auch in der neuen Gesetzgebungsperiode nicht mangeln. „Dass die Klubs unterschiedliche Standorte haben, ist eine zusätzliche Herausforderung“, sagt Dossi. Mit Elisabeth Köstinger bekommt er wohl eine neue Chefin. „Wir werden versuchen, die neue Frau Präsidentin so gut wie möglich zu unterstützen, damit sie rasch in dieses Amt findet.“
Was ist die Aufgabe der Parlamentsdirektion? Mit ihren rund 400 Mitarbeitern dafür zu sorgen, dass der parlamentarische Betrieb reibungslos abläuft. „Das geht vom Reinigungspersonal über Stenografen, Presse- und Infodienst bis zu inhaltlicher Vorbereitung durch akademisches Personal“, erklärt Dossi. Bis kurz vor der heutigen Sitzung koordiniert der gebürtige Klagenfurter die Vorbereitungen und nimmt dann Bundespräsident Alexander Van der Bellen in Empfang. Während der Sitzungen gibt es im Normalfall „kein aktives Einmischen des Parlamentsdirektors“. Dossi hat jahrzehntelange Erfahrung im Verwaltungsbereich, war in Ministerien und im Bundeskanzleramt tätig und gilt als Verfassungsexperte.
Seinen langen Atem beweist der als besonnen geltende Jurist in der Freizeit auch beim Laufen. Musik ist der zweite große Ausgleich des zweifachen Familienvaters: Jazz, Soul, Blues, Klassik wird aufgelegt oder auch live gehört. Im Parlament sorgt er für den richtigen Takt und will es weiter öffnen: nicht nur mit Führungen, sondern auch, wie beschlossen, mit der Ausweitung des Begutachtungsverfahrens von Gesetzesvorhaben und der Durchführung von Crowdsourcing-Projekten.