Der Sauerstoff wird langsam knapp
Vom verschollenen argentinischen U-Boot fehlt weiterhin jede Spur.
Bleib stark Papa, deine Familie wartet auf dich“, steht auf einem handgeschriebenen Stück Papier, montiert am Metallzaun des Marinestützpunkts im argentinischen Mar del Plata. Dutzende Menschen warten dort auf ein Wunder – oder wenigstens ein Funksignal aus der Tiefe des Atlantiks. Seit dem vergangenen Mittwoch fehlt jede Spur vom U-Boot „ARA San Juan“mit 44 Besatzungsmitgliedern an Bord.
Im Suchgebiet sei ein leeres Rettungsboot gesichtet und geborgen worden, das aber nicht zum U-Boot gehöre, erklärte gestern Marinesprecher Enrique Balbi in Buenos Aires. Zudem habe ein US-Suchflugzeug weiße Leuchtraketen über dem Südatlantik beobachtet. Die Raketen der „ARA San Juan“seien aber rot und grün, nicht weiß, sagte Balbi. Es werde nach dem Ursprung der Leuchtraketen gesucht, allerdings sei kein Notruf eines anderen Schiffes in der Gegend eingegangen. Am Sonntag hatte ein über Echolot empfangenes Geräusch Hoffnungen geweckt, es könnte vom U-Boot stammen. Dieses dürfte aber biologischen Ursprungs sein, erklärte Balbi.
Die Sauerstoffreserven reichen für eine Woche aus, wenn die „ARA San Juan“nicht auftauchen kann. An der internationalen Suchaktion nehmen 14 Schiffe und zehn Flugzeuge teil. Es handelt sich um den größten Marine- und Lufteinsatz im Südatlantik seit dem Falklandkrieg 1982 zwischen Argentinien und Großbritannien.