Alte Dokumente für Filmprojekt gesucht
Gemeinsam mit der Bevölkerung wird die Geschichte der Gemeinde rekonstruiert.
Ein kärntenweit in dieser Form einzigartiges Filmprojekt wird derzeit in Keutschach auf die Beine gestellt: Mithilfe der Bevölkerung wird die Geschichte Keutschachs und seiner Umgebung ab dem späten 19. Jahrhundert nachgezeichnet. Es soll darin der gesellschaftliche und politische Wandel bis in die 1970erJahre sichtbar gemacht werden. Realisiert wird das wissenschaftliche Projekt vom renommierten österreichischen Historiker Oliver Rathkolb, Vorstand des Instituts für Zeitgeschichte in Wien, und der mehrfach ausgezeichneten Filmregisseurin Andrina Mracˇnikar. Die Idee dazu hatte unter anderem die Keutschacherin Rosa Engl, die Frau des Rektors der Universität Wien. Das Projekt werde laut dem Keutschacher Bürgermeister Karl Dovjak rein aus Drittmitteln und nicht aus dem Gemeindebudget finanziert. Wesentlichen Anteil am Zustandekommen werden jedoch die Bürger haben. „Die Keutschacher sind sehr interessiert und geschichtsbewusst“, sagt Andreas Kleewein, der bereits die erfolgreiche Ausstellung über die Geschichte des Pyramidenkogels gestaltet hat und jetzt auch am Filmprojekt mitarbeitet. Laut Kleewein suche man nach alten Fotografien, Zeitungsausschnitten, Tagebü- chern, Filmen, Briefen, Broschüren oder Erinnerungsstücken. Das historische Material kann bereits am Freitag bei der Projektpräsentation (siehe oben) mitgebracht werden. Danach werde man es im Gemeindeamt abgeben können. Gesucht werden aber laut Kleewein auch Zeitzeugen. Interviews sollen ein wesentlicher Bestandteil des Films sein. Die Ergebnisse werden aber nicht nur in einer Dokumentation, sondern auch in einer Ausstellung zu sehen sein.