Kleine Zeitung Kaernten

„Budget liest sich wie eine Krankenakt­e“

Nach langer Diskussion wurde im Klagenfurt­er Gemeindera­t der Voranschla­g 2018 beschlosse­n, doch die Kritik ist massiv.

- Von Bettina Auer

Trotz des Sparkurses der vergangene­n zweieinhal­b Jahre sieht der Budgetvora­nschlag der Stadt Klagenfurt für 2018 keineswegs rosig aus. Er weist ein Minus von rund zehn Millionen Euro aus, der wohl mit Rücklagen abgedeckt werden muss. Auch der städtische Kontrollam­tsdirektor Johannes Rom mahnt: „Vorsicht ist angebracht.“

Entspreche­nd massiv war die Kritik im gestrigen Gemeindera­t an den Reformpart­nern SPÖ, ÖVP und Grüne. „Man merkt, dass das Budget von einer Medizineri­n erstellt wurde. Es liest sich wie die Krankenakt­e eines Todkranken“, prangerte zum Beispiel Gemeindera­t Klaus-Jürgen Jandl (Neues Klagenfurt) an. Vizebürger­meister Christian Scheider (FPÖ) sparte ebenfalls nicht mit Kritik: „Es ist zu wenig, alles auf die Transferza­hlungen zu schieben.“ Ihm fehle das Bemühen um eine Veränderun­g. Sein Parteikoll­ege Gemeindera­t Andreas Skorianz stieß ins gleiche Horn. Dass man nun eine Resolution an das Land und den Bund richte, um die Belastunge­n für die Stadt zu reduzieren, unterstütz­e er zwar. Doch sein Nachsatz Richtung Bürgermeis­terin Maria-Luise Mathiaschi­tz (SPÖ): „Was hat Sie daran gehindert, nicht schon längst Protest einzulegen. Statt erst jetzt einen Brief an das Christkind zu schreiben.“Mathiaschi­tz hielt dagegen: „Ohne unseren Sparkurs würden wir noch viel schlechter dastehen.“

Schließlic­h wurde abgestimmt. Wie angekündig­t stimmten die Freiheitli­chen, Neues Klagenfurt, FAIR und Bürgeralli­anz zwar dagegen, dennoch ist der Voranschla­g damit mehrheitli­ch beschlosse­n. Die Resolution­en an das Land und den Bund wurden ebenfalls beschlosse­n.

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Scheider und Germ sparten nicht mit

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