Die zweite Chance
Wie Los Angeles zum Schöckl kam, Volkswagen wieder in die Spur kommt und wie sich der elektrische Jaguar aus Graz fährt.
Die Hinweisschilder auf der Los Angeles Auto Show, die am Sonntag zu Ende geht, sind nicht zu übersehen. „Experience the Iron Schöckl“steht darauf geschrieben, und wer verwundert den Pfeilen folgt, steht plötzlich im Freigelände des Convention Centers und reibt sich die Augen. Auf einem zehn Meter hohen, stählernen Felsen bereitet sich gerade ein Mercedes G auf den Abstieg vor und entlässt unten einen völlig verdatterten Beifahrer, der nur „incredible“stammelt.
Die Warteschlange ist lang vor dem Grazer Hausberg, den Mercedes kurzerhand nach Hollywood verpflanzt hat. Die Stuttgarter preisen ihn als Gütesiegel für ihren Kult-Kraxler. Der Schöckl ist das, was sonst nur der Rubicon Trail in Nevada ist: eine ultimative Teststrecke, die die Spreu vom Weizen trennt. Wer dort besteht, hat einen Fixplatz auf dem Geländewagen-Olymp.
Nordamerika zählt neben China zum wichtigsten Markt der bei Magna in Graz gebauten Ikone, die heuer mit mehr als 23.000 Stück erneut einen Rekordabsatz verzeichnet. Und das, obwohl die Neuauflage – die technisch ein Meilenstein ist – schon in den Startlöchern steht und im Jänner in Detroit Weltpremiere feiert.
zur Automesse an der US-Westküste, die Volkswagen zur Präsentation seiner Zukunftspläne nutzt. Zwei Jahre nach Diesel-Gate haben die Wolfsburger wieder Tritt gefasst, die Kernmarke legt zu und wird heuer in Amerika bei einem rückläufigen Markt um zehn Prozent wachsen. „Wir sind zurück“, sagt Hinrich Woebcken, der Chef von Volkswagen Nordamerika, der von einer Comeback-Story spricht. „Die Amerikaner mögen so etwas: Sie bestrafen hart, wenn man Fehler macht, aber sie verzeihen auch schneller und geZurück